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Storys: Live - Reviews: D

Live Review des DEADFAINT / SUFFOCATE BASTARD / DESPONDENCY - Gigs am 17.03.07 im Juz-Langholt

Rheiderlands schlimmster Metal-Fan

Letzter Samstag schien einer dieser ganz verkackten zu werden - wenig Kohle, wenig Auftrag, wenig Wetter und Schnaps ist im Moment auch nicht drin! Der Tag schien gelaufen...

...wäre da nicht Rheiderlands schlimmster Metalfan und audiovisuelle Ausnahmeerscheinung Aggi aka Jäschke aka TO KILL-Vokiller gewesen, der den glorreichen Vorschlag hatte, beim dritten "Human Decay" des Juz-Langholt reinzuschauen. Auf dem Programm standen als Headliner die allseits bekannten und geachteten Ballerhaudegen von DESPONDENCY (Leer/Ol) sowie die beiden mir unbekannten Bands SUFFOCATE BASTARD (Herten) und DEADFAINT (Leer).
Also noch schnell den Obersakkman Swano eingepackt und nix wie hin zu dem Spektakulum, um 'ne gehörige Portion Metal für günstig Geld abzuholen!
Und siehe da - 20.15 Uhr und das Juz ist schon gut über die Hälfte gefüllt. Metal zieht die Leute hier irgendwie immer. Gegen 21.00 Uhr starteten dann DEADFAINT den zweiten Gig ihrer noch jungen Bandgeschichten und überraschten mit einem feinen Thrash/Metal Queerbeet-Sound, der zwar nicht so wirklich zum Rest des Abendprogramms passte, bei mir und einem Großteil der Leute aber ordentlich Anklang fand. Vor allem Gitarrist Menso ist 'ne totale Livesau und hat durch geiles Stageacting und gehörig Spass inne Backen die Aufmerksamkeit auf sich lenken können. Sänger Jan strapazierte seine Stimmbänder bis aufs Ärgste und legte ebenfalls einen beachtenswerten Job hin. Einziges Manko meines Erachtens und das einiger Anwesenden nach war, dass das Drumming nicht immer ganz dem Potential der Songs gerecht wurde, auch wenn es einwandfrei zum Sound passte. Alles in allem haben die Jungs ihre Sache mehr als gut gemacht und man darf gespannt sein, wie DEADFAINT sich im Laufe der Zeit entwickeln werden. Bandinfos etc. gibt’s unter: http://www.myspace.com/deadfaintband

Nach kurzem Soundcheck sind dann SUFFOCATE BASTARD an der Reihe. Was für ein Fest! Da steht Sachsen-Paules tätowierter Bruder auf der Bühne, mimt den freundlichen Versicherungsvertreter von nebenan und erweckt, sobald er ins Mikro grunzt, den Eindruck, als habe er was mit verschwundenen Menschen am Hut! Total geile Erscheinung, der Mann! Seine Mitstreiter ziehen dermaßen tight, schnell und aggressiv vom Leder, das kein Auge trocken bleibt. SUFFOCATE BASTARD haben sich mit dieser Darbietung definitiv einige neue Hörer erspielt und wurden auch entsprechend abgefeiert. Absolut sehens- und hörenswert, die Truppe! Unbedingt abchecken unter: http://www.myspace.com/suffocatebastard

Zu guter letzt komplettierten DESPONDENCY die Trias und ich hatte meine Zweifel, ob sie live-technisch SUFFOCATE BASTARD das Wasser reichen können. Ich sah Konny (Vocals) im direkten Bühnenvergleich mit seinem Vorsänger schon ziemlich den Bach runtergehen. Das letzte Mal bekam ich sie vor ca. drei Jahren zu Gesicht und da wirkte er noch relativ schüchtern. Doch der gute Mann hat nicht nur Matte und Speck in der Zwischenzeit gelassen, sondern irgendwo auf den etlichen Auftritten in den letzten Jahren auch seine Zurückhaltung verloren. Mit lockeren Sprüchen, fetten Growls und seiner aggressiven Performance hat er mich echt vom Hocker gehauen! Der Rest der Truppe hat alles nach bestem Wissen und Gewissen zu Grunde geholzt und dafür ordentlich Beifall geerntet. Die Neuzugänge Jelle Hamstra (Gitarre) und Patrick Viol (Bass, WRETCHED SPAWN) sind absolut fähige Mucker und haben das technisch-versierte Material ohne hörbare Fehler runtergezockt! Und was Drummer Dirk jedes Mal abfeiert, dürfte ja hinlänglich bekannt sein - ohne Worte...

DESPONDENCYs neues Album ist ebenfalls raus und einen brandneuen Titel namens "Infected With Life" gibt's hier zu hören: http://www.myspace.com/godonacid

Bleibt nur noch zu erwähnen, dass ein übler Schweißgeruch den direkten Aufenthalt vor der Bühne etwas unangenehm machte und ich dann doch mit der zweiten Reihe vorlieb nahm. Aber was nimmt man nicht alles für ein gutes Konzert in Kauf....da konnte selbst das von Jäschke auf der Rückfahrt verordnete NDR1-hören die Stimmung nicht mehr trüben.

Für Radio Gehacktes: Ulf Bloem

Live Review des TO KILL / FLESHLESS / DEATH BY DAWN / DAWN OF DISEASE - Gigs am 27.03.2004 im JuZ Alte Post, Emden

Death Is A Lifestyle

Nachdem sich Martin van Drunen auf dem "Voices From The Darkside"-Festival (Bilder gibt's hier) eindrucksvoll wieder ins Gedächtnis gerufen hatte, war ich gespannt, wie sich seine neue Kapelle DEATH BY DAWN präsentieren würde. Da uns die Obersympathen aus dem Bergischen gleich nach der Begrüßung ein Interview "aufdrängen", verpassen wir leider den Special Guest des Abends: Die ostfriesische Allstar-Combo TO KILL um den ostfriesischen Tanzbär Jäschke ist kurzfristig aufs Billing aufgesprungen und macht, Augenzeugenberichten zufolge, ihre Sache sehr gut. Mehr Informationen zu TO KILL gibt es nach dem Konzert am 15.05.2004 im JuZ Leer. Gitarrist Björn, der sonst bei MORDRAK den Panda gibt, MEATKNIFE-Basser Chris sowie "Ich trommel' bei jeder Band, deren Proberaum ich zu Fuß erreichen kann"- Krüger sollen sich laut unserer Nina souverän durch einen Old School Death Metal-Set geholzt haben. Getreu dem Bandmotto: "Death Is A Lifestyle".

Warum die Tschechen von FLESHLESS so früh spielen, erklärt mir Bandleader und Frontgaul Vladimir: "Wir fahren gleich noch wieder zurück nach Tschechien. Schließlich haben wir Frauen und Kinder....". An einem Tag über 15 Stunden im Auto sitzen, nur um eine dreiviertel Stunde lang vor knapp 100 Freaks zum Death Metal-Tango aufzuspielen: Respekt! Musikalisch gibt es eine Mischung aus altbewährten Death Metal-Trademarks und den üblichen Tschechen-Geprügel, allerdings erinnert besonders das Riffing oft an die Legende TERRORIZER. Shouter Vladimir gurgelgrunzt dagegen wie sein Kollege von den Landsmännern FLESHGORE. Nun ja, Geschmackssache.

DEATH BY DAWN beginnen mit "Hope" vom zweiten Demo "Dedicated To The Oppressed". Und die sympathischen Vier haben das Publikum vom ersten Ton an auf ihrer Seite. Sie sind aber auch zu knuffig: Martin, der hünenhafte Womanizer mit dem verschmitzen Lächeln, hat für jede Situation ein lockeres Sprüchlein parat. Wenn er nicht gerade schreit und mit seinen Vocals beweist, dass er auch 2004 auch noch zu den ganz Großen in der Death Metal-Szene gehört. Bassbärchen Gino wobbelt im Tiefflug über die Bühne und will mit seinem Dauergrinsen so gar nicht ins Death Metal-Klischee passen. Neugitarrist Jeff Belane (ex-SUDDEN DEATH, heißt eigentlich Jens Geldon und ersetzt Gründungsmitglied Marcus Schacht) markiert den in sich versunkenen Saitenwizard und ist bei den simplen Songstrukturen sichtlich unterfordert. Das Songmaterial ist nämlich sämtlich vor dem erst kürzlich erfolgten Einstieg von Belane erfolgt. Bleibt also zu erwarten, dass das zukünftige Songmaterial mehr Auslauf für den Gitarristen bietet. Und Drummer Pippo? Schnuckelchen Pippolino zerballert vor lauter Begeisterung gleich zweimal das Drumkit, was zu kurzen Setunterbrechungen führt. Zum Abschluss gibt es dann noch eine Coverversion. Allerdings wird "The Ace Of Spades" so zerschrotet, dass man das Original nur schwer erkennt. Egal: Daumen hoch!

DAWN OF DISEASE haben heute in mehrfacher Hinsicht einen schweren Stand. Zum einen sind nur noch wenige Banger anwesend, zum anderen hat Shouter Thomas (alias "Grindgod") mit einer fiebrigen Erkältung zu kämpfen, die ihm das Growlen nicht gerade erleichtert. Und eine Veröffentlichung haben die Youngster auch noch nicht vorzuweisen. Sei's drum. Mit fettem Old School Death Metal-Riffing, das irgendwo zwischen BOLT THROWER und MASSACRE liegt, kann man nie was falsch machen. Nur die wenig abwechslungsreichen, in den tiefen Bereichen an Kam Lee erinnernden Vocals stören ein wenig den Gesamteindruck. Bin mal gespannt, wie die Jungs auf Tonträger klingen. For Updates Check: www.dawn-of-disease.tk

Uwe Harms

Bilder von diesem Gig gibt es hier

Notizen am Rande: Mike von ANASARCA hat ein paar Exemplare der neuen CD "Dying" im Gepäck, Release-Party von "Dying" am 24.4.04 in Lachheim. Gäste: DISAVOWED, PYAEMIA, TEARS OF DECAY sowie SADISTIC BLOOD MASSACRE. Jens Geldon erzählt zu seinem Pseudonym: "Jeff Belane ist die Romanfigur des letzten Charles Bukowski-Romans!" Man lernt nie aus... Veranstalter Martin Janssen ist mit den 95 zahlenden Gästen des Abends nicht zufrieden: "Eindeutig zu wenig".

Live  Review des DUST / FALLEN SAINTS / SOUL DEMISE / HATESPHERE - Gigs 15.11.03 in der Roten Schule / Cloppenburg

The return of the pentagram remoulade

Vier Bands für 2,50 Euro? Und HATESPERE dazu? Da muss man doch hin, dachte ich mir. Also trat ich mit dem Shouter von Hatesphere, Jacob Brehdal, (sehr sympathisch übrigens) in email-Kontakt und kasperte mit ihm einen Interview-Termin ab. 

Dank meiner professionellen Vorbereitung (Huuaargg!) finden wir (Czelle, Youngstar Micki und meine Wenigkeit) die "Rote Schule" auf Anhieb und ohne Umwege, obwohl noch niemand von uns dort gewesen ist. Gutes Omen, also den Laden ersma' angecheckt und versucht, Jacob ausfindig zu machen. Das gestaltet sich etwas schwierig, weil niemand weiß, wo er sich befindet. Nachdem wir ihn dann aber doch finden, machen wir das Interview. (Welches ihr natürlich an anderer Stelle lesen könnt.) Da wird auch deutlich, dass die Überschrift doch einen tieferen Sinn hat... Die Bühne in der "Roten Schule" ist nur unwesentlich größer als die im JUZ  Leer und der Tresen nimmt ungefähr die Hälfte des Ladens ein. 

Der Club ist noch nicht mal zur Hälfte gefüllt (ich schätze mal so 30 bis 40 Leute sind anwesend) und schon entert die erste Band des Abends die Bühne. DUST heißen die und kommen aus Cloppenburg, Heimspiel also. Nach einem langen Soundcheck (wir dachten schon, der Gig hat begonnen und wunderten uns, warum der Soundmann mitten im Lied die Bühne betritt und erst mal wieder Ruhe einkehrte...) legen DUST los. Die Mucke der Band trieft dermaßen langsam aus den Boxen, dass Vergleiche mit CROWBAR oder ST. VITUS nicht ganz unangebracht sind. Die Songs sind ellenlang und genauso verhält es sich mit den Stoner-Rock angehauchten Gitarrensoli. Nicht unbedingt meine Baustelle und auch der Rest des Publikums steht mehr oder weniger gelangweilt in der Gegend rum. O-Ton Czelle: "Ich hab schon mehr gelacht!". An dem Sound allerdings kann es nicht liegen, dass der Funke nicht überspringen will, ganz bestimmt auch nicht an den musikalischen Fähigkeiten der Band, denn die sind auf jeden Fall vorhanden. Es passiert wohl einfach zu wenig auf der Bühne und das Cloppenburger Publikum scheint eben erst aufgestanden zu sein... Wir ziehen es jedenfalls vor, mit Henne und Olli von OBSCENITY einen gemütlichen Plausch abzuhalten. Kann nur besser werden, ist der allgemeine Tonus... 

Die zweite Band des Abends, FALLEN SAINTS, sind an der Reihe und der Club ist zu diesem Zeitpunkt auch schon etwas besser gefüllt. Unsere Hoffnung auf Mucke, welche endlich mehr nach unserem Geschmack ist (darüber lässt sich ja bekanntlich vorzüglich streiten), erfüllt sich sofort. Die Band aus Osnabrück (Sänger aus Cloppenburg) ballert uns melodischen Death Metal, Marke alte IN FLAMES / DARK TRANQUILLITY, um die Ohren. FALLEN SAINTS verstehen ihr Handwerk bestens, der Sound ist laut und klar - wie bei jeder Band übrigens - und der Sänger hat so ziemlich alles auf der Pfanne, von Screams bis Growls! Unser Redaktions-Pitbull Czelle kritzelt mir dann noch folgenden Kommentar in meinen Block: "GEIL!" Trotzdem scheint die Cloppenburger Crowd immer noch im Koma zu liegen, ääähm, zu stehen. Dass sich das später auch nur unwesentlich ändert, dazu später mehr. 

Was dann mit den ersten Tönen von SOUL DEMISE auf der Bühne abgeht, ist kaum in Worte zu fassen! Die Band aus der Umgebung von Nürnberg geht von der ersten Minute an ab wie Tier! Death Thrash, mit geilstem zweistimmigen Gesang ballert auf uns ein! Die Band gibt alles auf der Bühne, ist immer in Bewegung, und der Sänger Roman Zimmerhackl (cool! Heißt der wirklich so? - uwe) scheint stets kurz vor'm explodieren zu sein. Geil! Viel viel Blast - völlig tight gezockt - mit auflockernden Moshparts beinhalten die Songs des Fünfers, so dass es bei mir endlich Klick macht und ich ersma' vor der Bühne durchdrehe! Was sich den ganzen Gig der genialen Band auch nicht mehr ändern soll. Einer Handvoll Leute geht es genauso, was natürlich viel zu wenig ist, eigentlich. 95 Prozent des Publikums steht immer noch völlig gelangweilt in der Gegend rum, als hätten sie sich verlaufen und wollten eigentlich eine Aufführung des Cloppenburger Stadt-Theaters sehen. Ich kann das einfach nicht nachvollziehen! Was werfen die sich eigentlich ein, dass die so phlegmatisch sind. Dabei sind SOUL DEMISE mit Sicherheit kein unbeschriebenes Blatt mehr, konnten sie sich doch aufgrund unzähliger Konzerte einen beachtlichen Fankreis erspielen. Nicht zuletzt haben sie auch schon mit NAPALM DEATH ein paar Gigs gespielt. Was soll ich mich über das Publikum aufregen, wir haben uns nix vorzuwerfen. Plötzlich ein waschechter Death/Grind-Song, und der Sänger scheint zu explodieren! Nach einem Kniefall auf der Bühne (vorher wäre er eh' fast hingefallen) wälzt er sich growlenderweise auf der selbigen wie ein wild gewordenes Schwein! Dann sagt mir die ebenfalls anwesende und immer alles gebende Susi (www.thrashtilldeath.de) auch noch, dass der Sänger heute ja noch ruhig ist, den hätte sie schon mal anders gesehen! Was für ein Frontmann! Was für geile Songs! Wirklich eine unglaublich gute Band. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich vorher mit dem Material der Jungs überhaupt nicht vertraut war und somit auch keine CDs besitze. Das wird auf jeden Fall nachgeholt, haben sie doch mit "In Vain" 'ne neue Scheibe draußen! Is' gekauft, Jungs! Daumen ganz nach oben!

Ja, dann wurde es Zeit für den Headliner HATESPHERE, und das bisher gesehene und gehörte sollte noch getoppt werden. Die Band aus Dänemark - mit neuem Drummer, Anders heißt der gute Mann - entert die Bühne, "Hi, Cloppenburg! We are HATESPHERE from Denmark!" Und ab geht die Post. Welcher Song als Opener gespielt wurde, kann ich nicht mehr sagen, da bei mir von den ersten Tönen an der Hebel umgelegt wurde und ich nur noch am bangen war. Die sympathischen Fünf mit ihrem melodischen, aber stets druckvollen und aggressiven Death Metal, machen von Anfang an keine Gefangenen. Geht tierisch ab, soundtechnisch, wie auch auf der Bühne. Allen voran Jacob, der bei fast jedem Song von der Bühne springt und durch die vordersten Reihen hüpft, wie von der Tarantel gestochen. Ein paar Banger können dann, endlich (!) muss man fast sagen, auch nicht mehr anders und lassen die Rübe kreisen. Die wiederholten Ansagen von Jacob: "It's saturday night and now we make Paaarty", oder "Heeey, what´s wrong with you?!? Lazy Germans???", oder "Every one of you, make three Steps forward!!", können das übrige Publikum allerding nicht dazu bewegen, sich endlich mal zu rühren. Wir, und die Handvoll Banger vor der Bühne, feiern jedenfalls ausnahmslos jeden Song dieser geilen Band gnadenlos ab. Gespielt werden Songs von der aktuellen Scheibe "Bloodred Hatred", wie zum Beispiel "Insanity Arise", wo ich Czelle so ausgelassen gesehen habe wie lange nicht mehr! Vor dem Song "Plague", fragt Jacob in die Runde, ob hier jemand auf New Metal steht und nach einem kurzen Blick auf die T-Shirts in den ersten Reihen, relativiert sich wohl die Frage, was er natürlich auch begrüßte. "This Song is for all the New Metal Bands, here is `Plague`". Geil! Peter und Ziggy, die beiden Gitarristen, spielen perfekt zusammen und der Gig steigert sich von Song zu Song! Jacob rennt, singt, growlt, schreit, spuckt und rotzt sich durch den Set, dass es eine reine Freude ist. Songs wie das geniale "Bark at the Moon", oder "Believer"...einfach nur geil! Wen das nicht mitreißt, der ist taub, hört kein Metal, oder kommt aus Cloppenburg! Sorry, aber das musste sein, denn ich kann's nicht verstehen, wie zwei Drittel der Leute völlig teilnahmslos mit Händen in den Taschen, wie zur Salzsäule erstarrt rumstehen kann, bei so einem Hammer Konzert. Die Band versteht es auch nicht, also schnallen sie sich nach "Believer" die Instrumente ab und wollen ohne Zugabe gehen. Wäre natürlich schade gewesen, hätte es der Band aber nicht verübeln können. Dank unserer frenetischen "We want more!" - Rufe, können die Jungs sich dann doch noch durchringen, ein zwei Stücke zu spielen. Als erstes gibt's dann das ultrageile ANTHRAX-Cover "Caught in a mosh", wo dann (jedenfalls in den ersten Reihen) endgültig alle Dämme brechen. Bei einigen Bangern dachte ich: "noch ein bisschen mehr und tiefer moshen und die Rübe is ab"! Danach noch das Hammerstück "Hate" vom "Hatesphere" - Debüt und wir waren glückselig und platt! Sänger Jacob und Bassist Mikael kamen sofort von der Bühne und bedankten sich noch mal bei uns und den anderen für den Support. Was für ein geiler Konzertabend! Wenn nun die restlichen Salzsäulen auch noch an dem Abend teilgenommen hätten, wäre das wohl nicht mehr zu toppen gewesen. In jedem anderen Club in Deutschland, oder sonst wo, hätte der Saal wohl den Siedepunkt überschritten. 

Was soll's, wir haben unseren Spaß gehabt, auch mit einer Handvoll Bangern.... Michael Jehles

Live Review des GOREZONE / DISAVOWED / EBOLA BEACH PARTY - Gigs am 31.10.2003 im Jugendtreff Harsweg, Emden

After Show Party

"Heute sind wir die Headliner", erzählt mir Alex von EBOLA BEACH PARTY grinsend nach der Begrüßung, "das haben wir uns aber auch verdient!" Ja nee, is klaa, Ali. Schon lange habt ihr das verdient. Den Opener machen heute GOREZONE, die sich zu zwei Fünfteln aus EBP Mitgliedern rekrutieren. Veranstalter Martin Janssen (MEATKNIFE) ist nervös, weil die Holländer von DISAVOWED "noch irgendwo auf der Autobahn" sind. GOREZONE - Drummer Markus Strehlau zappelt rum wie ein Duracell-Hase auf 380 Volt: "Ich hab` heute mein eigenes Kit dabei, das wird geil!" Na dann...

GOREZONE holzen sich von Anfang an durch ihr Programm, als gäbe es kein Morgen. Auffällig ist, dass sich die Jungs seit ihrem letztjährigen Auftritt beim EAR TERROR - Festival in punkto Tightness mächtig gesteigert haben, Drummer Strehlau legt ein beängstigendes Set hin. Obwohl die Oldenburger den Gasfuß fast ständig in die Ölwanne treten, finden sich doch ein paar Banger ein, um den Haupthaarbefall zu entfernen. Bassist Torsten Nieland gibt Grimassen from Hell zum Besten, Gitarrist Markus Krügel lässt Haare fliegen und Fronthüne Torben sucht grunzend Pilze. Zumindest sieht das so aus, wenn er ständig Blickkontakt mit dem Boden hält. Songs? Ja, einige. Namen? Öhm, "Bingo Bongo, I don´t want to leave the Congo" konnte ich mir merken und "Fuck you", ein neuer Song, der auf der nächsten Promo-CD enthalten sein wird. Netter Auftakt.

Setlist DISAVOWED
Masses Conformed
Condensed Conditions
Critical Emulation
Rhizome
Uncle Less
Abolition of Impediment
Reason Rejected
Funeral Inception
Opposite Extremities
Penance

DISAVOWED sind inzwischen angekommen, wollen kurz eine Demonstration von holländischem Oberklasse - Death Metal abliefern, dann müssen die Jungs gleich weiter nach Götheborg, wo morgen der nächste Gig ansteht. "Hello, we`re DISAVOWED from Holland, wie geht`s?" Gut, danke. Die Tulpenheinis sind schon beeindruckend, tight, ultraschnell (Drummer Robbert dürfte auch dem Duracell-Hasen Markus S. einige anerkennende Blicke entlockt haben) und auch der Bass ist ständig präsent. Gitarrist Daniel holt aus seiner BC Rich NJ (Danke, Björn) Töne raus, bei denen jedem Old School-Fanatic das Herz aufgeht und Fronter Robbert "Robbie" Kok will das Mikro bis zum Ende des Gigs unbedingt kaputt brüllen. So was macht natürlich durstig, so das Robbie mitten im Set fragt: "Haben sie vielleicht fünf Bier für uns?" Klar, kommt sofort, Gastgeber Martin spielt den Kellner. Dann gibt es mit "Funeral Inception" von SUFFOCATION eine Cover Version, die ich noch nicht einmal erkannt hätte. Mr. Deichkot (TEARS OF DECAY) hingegen ist Herr der Lage und brüllt den ganzen Text mit. Hm, da muss ich wohl noch nachsitzen. DISAVOWED treten mächtig Arsch, Sänger Robbie sorgt jedoch nach kurzer Zeit für ungläubiges Stirnrunzeln bei mir. Auf meine Frage, welche Effekte der Fronter wohl für seine infernalischen Vocals benutzt, meint Trial vom Online Mag www.twierdza.de: "Effekte? Keine, der ist so gut!" Herr Weddermann und auch meine Wenigkeit sind jedoch anderer Meinung und meinen sogar, ein kleines Effektgerät in der Mikro-Hand des Shouters entdeckt zu haben. Kurze Zeit später ist im Publikums eine heftige Diskussion im Gange: "Pitchshifter!" "Quatsch, das ist ein Feuerzeug, was der da in der Hand hält!". Ich also nach dem Gig zum Sänger, um Butter bei die Fische zu geben. Zur Antwort auf meine "whether you use effects on your vocals or not" - Frage legt der Glatzkopp sein Mikro beiseite und brüllt mir in`s Ohr......  - ... ...keine Effekte! Jetzt hab' ich allerdings ein ganz anderes Problem: gibt`s bei ebay eigentlich auch neue Trommelfelle? Was hast du gesagt? Häh?

Nachdem einem kleinen Besuch beim Hörgeräte-Akustiker geht es mit der Seuche weiter. "Wir sind EBOLA BEACH PARTY!" Ach was.. "Nach dem die beiden Dillettanten-Bands gespielt haben....nee, ist nur Spass" Über EBP habe ich schon diverse Male berichtet, also werde ich mich dieses Mal kurz fassen, EBP sind live so oder so immer ein Spaßgarant. EBP haben heute ihr neuestes Machwerk "After Show Party" dabei, das sie für drei Euro an den Mann bringen. Allerdings besteht die Setlist nicht nur aus Stücken des neuen Outputs, nein, auch die Klassiker werden nicht vergessen. Und so steht auch diesmal wieder ein Glatzkopf in der ersten Reihe, holt sich seinen "Okkensalat" ab und sieht mit seiner Ikea-Umhängetasche vor dem Bauch ziemlich dämlich aus, beim Kopfschütteln immer auf eine korrekte Rückenhaltung achtend, was sich eigentlich per se ausschließt. Beobachter der Szene raunen: "Der mit der Tasche, ist das einer von den beschützenden Werkstätten?" "Nee, von Radio Gehacktes!" "Ach so."

Uwe Harms

Bilder von diesem Gig gibt es hier

Sehen und gesehen werden oder "Ich war da":  ---Aargoroth von TO KILL alias Jäschke---Michael "Mr Deichkot" Eden---Der Herr Weddermann---"meine Schwester" Sara---"Tightes klein Täschchen"-Jana---Tolga (EYE SEA)---Karsten "Misery Index" Bootsmann---zwei Members von den "Black Wolves"---Trial von MORDRAK---Alex von OBSCENITY---Basti von PENIS JUICE---Tommy, Chris und Krüger von MEATKNIFFE---

Live Review des DESPERATE DEEDS / DIAPHRAGMA / MATHYR - Gigs am 26.04.2003 im Jugendtreff Harsweg, Emden

Wo wart ihr denn alle?

"Kommst du auch ?" "Selbstverständlich !" So trug sich eine SMS-Dialog vor dem Metal Attack (mit den oben genannten MATHYR, DIAPHRAGMA und DESPERATE DEED) zu. Diesen Dialog führte ich mit dem Exil-Ostfriesen und Gitarristen von MATHYR, T. Schirmer. Das haben sich aber wohl nicht sehr viele andere außer mir gedacht, denn es waren nur 34 Leute da. Das ist IMO ein Armuts-Zeugnis, Freunde. Alles beschweren sich immer, dass nie was los ist und wenn mal was ist, kriegt keiner seinen Arsch hoch ! Und das war ja nicht der einzige Schock ! Auch meine verdammte Kamera funktionierte nicht ! Na ja, nicht ist auch nicht richtig, wie ihr ja an den Bildern sehen könnt. Aber eben nur ab und zu. Und bei der zweiten Band (DIAPHRAGMA) musste ich mich eben ein bisschen einschränken mit dem Fotos machen. Was sehr schade war. Bot doch diese Band ausreichend Gelegenheiten zum fotografieren. Aber dazu später mehr. 

Erst einmal kamen DESPERATE DEED aus Marburg (Hessen) dran. Nach so einer Anreise hätte ich mir mehr als die paar Leutchen als Zuschauer gewünscht....Die Band kommt wie gesagt aus Marburg und existiert seit ca. 2000. Nach diversen Umbesetzungen sind noch Gründungsmitglied Koch (The Bitchbutching Bastard) <vocals>, Flori (Das Tier) <Drums> und Timo (The Vaginalexplorer) <Gitarre> übrig. Diese Herren mit den sympathischen Pseudonymen spielen Death Metal. Ihre musikalischen Vorbilder sind deutlich rauszuhören (SODOM, CANNIBAL CORPSE, SLAYER...) und die Musik entwickelt einen eigenen "Charme". Die Vorbilder werden natürlich nicht erreicht (außer alte Sodom vielleicht :-}) aber das ist sicher noch nicht zu erwarten. Schließlich sind die Member relativ jung (The Bitchbutching Bastard und The Vaginalexplorer sind beide erst 19) und man kann sicher noch eine Steigerung erwarten. Auf jeden Fall eine sehr gute Leistung. Der Sänger tobte und wälzte sich am Boden und seine beiden Mitstreiter gaben alles an Ihren Instrumenten. Sehr solider Auftritt ! Ich hätte gerne mal ein Demo damit wir als Gehacktes Team das mal spielen können (wink mit dem Zaunpfahl). :-}

Als nächstes kamen dann DIAPHRAGMA. Die kommen aus Oldenburg und haben mir noch nichts geschickt. Ich kann euch also nichts über Bandmitglieder, Bandgeschichte oder ähnliches berichten. Das Einzige, was mir mitgeteilt wurde, ist, das es sich auch um  ehemalige Mitglieder (Gitarrist & Bassist) der Harms-Lieblinge EMBEDDED handelt. Außerdem habe ich in Erfahrung gebracht, dass der Bandname wohl auf einem Missverständnis beruht. :-} "Ja, wie seid ihr denn auf den Namen gekommen" "Ja, wir haben so zusammen gesessen und sind so über -Man steckt nicht so drin- auf den Namen gekommen" "Ja, aber das tut das Ding doch" "Ja, so eben irgendwie" :-} Is' ja auch egal. Von der Musik kann ich sagen, dass alles in einen großen Topf gerührt wurde, was nicht rechtzeitig auf dem Baum war. Jazz ? Rein damit. Bisschen Funk, Metal muss eh' sein usw. Lustig. Auch die Ansagen der Marke "Ich such den Mann für Untenrum" sorgten für Unterhaltung. Auch schön waren die Grimassen, die von den Sängern am laufenden Meter geschnitten wurden. Musikalisch ist die Sache schwer zu beschreiben. Irgendwie alles. Ein Stück war ein Tribute (das Stück hieß auch so) an die Lieblingsstücke bzw. Stile und da wurde über MAIDEN bis FAITH NO MORE, über SLAYER (natürlich...) bis irgendein Funk Zeugs und Jazz Gedudel alles mal in den Topf geworfen. :-}Auch hier wäre ich über eine Demo-Aufnahme sehr erfreut, das zum Zeitpunkt des Auftritts noch nicht fertig war.

Kurze Umbaupause und dann kamen die Jungs von MATHYR. Die haben die lange Anfahrt aus Thüringen auf sich genommen, um im JZ Harsweg zu spielen. Die Band existiert seit ca. 3 Jahren. Die aktuelle Besetzung besteht aus Sagrim (Gitarre, lead Vocals), Phlegiaz (Drums), Vod (Bass, Vocals) sowie dem Exilostfriesen Thorsson (Gitarre). Man spielt Black / Death Metal und hat es auf zwei Veröffentlichungen ("Under a mortal sun, 2001 ; "Mathyr", 2003) gebracht. Ich habe an der Musik nichts auszusetzen. War prima ! Der Sänger schrie, dass es nur eine Freude war, die Gitarren waren schön fett und der Schlagzeuger prügelte sich die 
Seele aus dem Leib. Alles prima. Aber (!) : Es war VIEL zu laut. ich mein, laut ist ja okay. Aber das JZ ist von der Fläche eben keine 2000er Halle die man beschallen muss. Insofern war das übertrieben. Ich bin wirklich normalerweise kein Weichei, aber ich bin öfter mal rausgegangen, weil es mir zu laut war. Ansonsten habe ich alter Poser nichts zu meckern. :-}

Fazit : Viel Konzert für wenig Geld. Hätte mehr Zuschauer verdient gehabt ! Czelle

Bilder von diesem Gig gibt es hier

Live Review ZIMMERS HOLE / THE DEVIN TOWNSEND BAND / STRAPPING YOUNG LAD am 05.04.2003 im Neue Welt / Hannover

Wall of Sound

Tja Leute, was soll man über dieses Billing schreiben?!? HAMMER! Drei durchgeknallte kanadische Bands sollten heute die Bühne entern! Und das taten sie auch ....und wie! Die "Anheizer" waren ZIMMERS HOLE, wobei Shouter Steve Valagao im dämonischen Satanskostüm eine klasse Figur abgab. Ihre doch sehr thrashige Ader, alte Klassiker wie "Master of puppets" (METALLICA) oder "Re-animator" (SACRIFICE) zu "neuen" Stücken mit echtem Unterhaltungswert zu verwurschteln, das hatte schon was! So wurde aus "Re-animator" die "Re-anaconda". Shouter Steve hatte noch ein paar Gimmicks am Start (Leichenfledderei mit erotischer Beilage), aber nach ca. 40 Minuten verabschiedeten sich ZIMMERS HOLE mit einem echtem Klassiker: "Hell awaits" (SLAYER) in einer etwas anderen Fassung! Die Gigs von ZIMMERS HOLE sind definitiv sehenswert, wobei der Alkoholpegel nicht dem Dezibelpegel unterschreiten sollte, die metallische Antwort auf GWAR! Die zweite Combo des Abends waren THE DEVIN TOWNSEND BAND, auf die ich mich besonders gefreut hatte! Gleich die ersten Töne waren der Hammer, ein erstklassiger Sound, eine super Performance und ein Devin Townsend in Höchstform. Ein Querschnitt aller Alben wurde geliefert, der seinesgleichen suchte, ob nun "Ocean Machine" - Tracks oder Songs von der neuen Scheibe "Accelerated Evolution". Höhepunkt der Show war für mich, als zwei Tracks mit einem unglaublich psychedelischem Gitarrensolo zu einem Monster verknüpft wurden. Wie Devin sagte: "This is mellow", oh ja, das war es, denn der Sound war absoluter Bombast! Ich stand ca. vier Meter von der Bühne entfernt und hätte auch nicht näher ran gekonnt, weil der Sound eine echte Wand war, zudem war die komplette Band spielerisch über alles erhaben! Wer ihre Alben kennt, wird nicht glauben wollen, das der Livesound dem der Alben entspricht! Tracks wie "Mountain" oder "Truth" sollte man Live gehört haben, dann weiß man erst, was diese Tracks für ein Monument darstellen! Als dann als letztes Stück der "Bad devil" gespielt wurde, betrat auch ZIMMERS HOLE Shouter Steve wieder die Bühne, um eben denselbigen zu spielen und auch den Refrain zu singen. Als Vorletztes gab es dann noch eine ziemlich abgefahrene "Back in Black" (AC/DC) Coverversion! Die ca. 70 Minuten werde ich nie vergessen! Aber dann kam der "Headliner", STRAPPING YOUNG LAD! Tja, Leute was soll ich sagen!? Es geht nicht besser meint ihr?!? Oh doch! Dieser Devin Townsend ist echt irre, bekleidet mit einem "Iron Chef" T-Shirt betrat er nach einer 15-minütigen Pause wieder die Bühne und was dann folgte, war das Inferno! Drumgott Gene Hoglan mörtelte und scherzte wie immer, dass es eine Wonne war, Devin brüllte sich die Seele aus dem Leib und Gott bewahre: ich kann mich vor Begeisterung an kein Stück mehr erinnern, das dort zelebriert wurde! Soviel ich noch weiß, wurden von jedem Album drei Tracks kredenzt, aber ich würde es nicht beschwören können! Der absolute Overkill war der Sound, untermalt von Gene Hoglan's Bassdrum-Attacken, die mit dem üblichen STRAPPING YOUNG LAD Zutaten gewürzt wurden. Leider musste dieses unglaubliche Konzert auch einmal ein Ende finden und nach ca. 70-80 Minuten war dann auch der S.Y.L.-Gig Geschichte! Das Fazit : Ein unglaubliches Konzert mit tonnenschwerer Masse zu einem günstigen Preis (15,00 Euro! Veranstalter, nehmt euch ein Beispiel!), einem genialem Sound und einem total begeisterten Klaus, der alle Bands weiterempfehlen kann!

Klaus Kessemeier

Live Review des EBOLA BEACH PARTY / MEATKNIFE / DAMNABLE - Gigs am 21.02.2003 im JUZ Leer

Freundschafts - Länderspiel Ostfriesland - Polen

"Ostfriesland wird Knüppelhochburg" steht im Rock Hard Jahrespoll in der Rubrik "Mein Vorsatz für 2003". Jau, um die Knüppelszene in Fresenia könnte es wahrlich schlechter bestellt sein, wir können uns über mangelndes Interesse an harter Musik in unserer Region nicht beschweren. Und es wird kontinuierlich besser, nachdem Mitte bis Ende der neunziger Jahre nur noch wenig lief. Auch heute Abend ist das JUZ Leer gut besucht, leider haben die Oldenburger Virenschleudern von EBOLA BEACH PARTY bereits ohne mich angefangen, so dass ich mein Lieblingslied "Okkensalat" leider verpasse. "Uwe kommt auch noch, das wird aber auch Zeit!" begrüßt mich Joe D. Fister von der Bühne aus, bevor es mit "Victoria Barsch" wieder in die Vollen geht. Fetter, differenzierter Sound, gutes Songmaterial, nur das Publikum scheint noch von einer Ansteckungsgefahr auszugehen und quetscht sich in den hinteren Teil des Raumes. Das tut der guten Stimmung auf (und vor) der Bühne allerdings keinen Abbruch, EBP sind schließlich gute Entertainer. Und so wird erst einmal Gitarrist Kelly B. versteigert. "Drei Euro? Na, was ist? Kommt schon! Keiner? Ok, wir legen noch einen Euro drauf...vier Euro?". Neues Songmaterial gibt es auch, "Barbarossas Rhabarber Barbaren" ist ein genialer Nackenbrecher im SIX FEET UNDER-Style, "Ich trinke meine Cola schwarz" grindet alles platt und "Go with the flow of Ebola Meat Mortician" ist eine Huldigung an MEATKNIFE und MORTICIAN. Natürlich werden auch alle Hits des genialen Demos "Fleischlego" gespielt, man tauscht untereinander die Instrumente und beweist eindrucksvoll, dass das Attribut "Spaßprojekt" nicht mit Dilettantismus einhergehen muss. Egal, wer gerade welches Instrument bedient, immer ist alles arschtight und auf den Punkt gespielt. Besonders Drummer/Gitarrist Schlickje gibt heute alles: Er verdrischt sein Kit mit bandagiertem Arm. "Hab 'ne Sehnenscheidenentzündung, der Arm sollte eigentlich in Gips gelegt werden, aber ich muss doch heute Abend spielen." Aua! Am Ende bekomme ich doch noch einen "Okkensalat" serviert und nach dem obligatorischen "Kanalagent" verabschiedet man sich stilecht mit: "Vielen Dank, Olpe!" Hihi.... 

Für die Emder Grinder MEATKNIFE ist der Gig heute der Auftakt zu einer kleinen Europa-Tournee, die sie nach Frankreich, Belgien sowie in die Schweiz bringen wird. Auch die Polen von DAMNABLE werden mit von der Partie sein. MEATKNIFE steigen mit "Braindeath" (vom Album "Brutalized Blowjob") in den Set ein. Basser Chris ist, im Gegensatz zum letzten Gig hier in Leer, topfit und bangt sich die Kartoffel vom Hals, Gitarrist Ali ist cool wie immer und lässt seine geliebte Axt nicht aus den Augen. "The incredible" Krüger trägt hellblauen Schlips zu bloßem Oberkörper und trommelt sich durch die Decke, Thommy post wie "Schinkengott" Glenn Danzig in seinen besten Tagen, nur Matze scheint heute ein wenig abwesend (oder müde) zu sein. Zwei Mal müssen ihm seine Bandkollegen erzählen, welches Stück als nächstes dran ist. Egal, MEATKNIFE sind (auch mit verwirrtem Fronter J) ein erfahrenes Team, das heute Abend eingespielter denn je wirkt. Die Playlist umfasst 21 Nackenbrecher, davon einige vom kommenden Album "Vaginal Blast", das am 28.März 2003 bei einer Release-Party in der Alten Post vorgestellt wird. "Das nächste Stück heißt "That's Love" und ist unserem Kumpel Maday gewidmet", der ist jedoch leider nicht anwesend. Danach kommt "Fingered and Fistfucked", das natürlich auch heute wieder dem verstorbenen Bassisten Ralph gewidmet wird. Das neue Material fügt sich zumindest live gut in die alten Klassiker ein, mal sehen, wie die Stücke auf Plastik klingen und welche kranken Samples und vor allen Dingen Bilder die Jungs dieses Mal wieder ausgraben und in das Booklet packen. MEATKNIFE haben mir versprochen, auf ihrer Mini-Tour in den kommenden Tagen ein Tour-Tagebuch zu führen, das ihr demnächst auf unseren Seiten begutachten könnt. Ich bin gespannt...

DAMNABLE gibt es jetzt schon seit über 10 Jahren, drei Longplayer haben die "Hippies with Pentagrams" aus Warschau schon veröffentlicht. Leider habe ich die Jungs letztes Jahr beim EAR TERROR Festival aus Konditionsgründen nicht mehr gesehen. Laut Martin sind die Polen damals noch mit einem Drumcomputer aufgetreten. Mittlerweile haben sich DAMNABLE jedoch (wieder) mit einem leibhaftigen Drummer verstärkt. Sivy heißt der Gute, gehörte bis 1998 schon zur Band und ist jetzt wieder dabei. Nach einem stimmungsvollen, aber etwas zu langen Intro legen DAMNABLE los, nur von Shouter und Gitarrist Benek hört man zunächst nur die Klampfe. Aber nach ein paar Minuten kann man auch die (wenig kraftvollen) Vocals hören. Benek (voc, git), Any (git), Rolly (bass) und Sivy knallen dem schon recht ausgedünnten Publikum einen unglaublich schnellen, technischen Grind Death um die Ohren, die Reaktionen bleiben aber recht verhalten: zu vertrackt das Material, zu müde die Leute. Technisch voll auf der Höhe sind die Jungs allemal, gute Entertainer dagegen nicht. Vielleicht hätten sie ihren Bassisten versteigern sollen.....

Notizen am Rande: Auf die Frage: "Und, wie findest du EBOLA BEACH PARTY? Wär' das nix für dein Label?" entgegnet MEATKNIFE's Labelboss Ralf Scheffzik (Noise Variations): "Nee, die nehmen das alles nicht ernst genug. So was nehm' ich nicht unter Vertrag". No comment. Soundmann Jürgen Eckart, der beim letzten Gig von MEATKNIFE noch völlig verzweifelt hinter seinem Mischpult in Deckung ging, ist heute mit seiner Klientel zufrieden und grinst zufrieden: "Guck mal, sogar der Bass läuft über die PA und nicht nur über den Monitor!" Und so kann man auch mit kleinen Dingen Menschen Freude bringen.... Uwe Harms

Bilder von diesem Gig gibt es hier

Sehen und gesehen werden oder "Ich war da":  ---Aargoroth von TO KILL alias Jäschke---Der Herr Weddermann---"meine Schwester" Sara---Helga und  "Heute keinen Kontakt"-Tolga (EYE SEA)---Markus Strehlau von GOREZONE mit Frauchen---Karsten Bootsmann---Mike Frühsorger---Jürgen Eckart (4Q)--- Trial von MORDRAK---Jens Finger von OBSCENITY---Basti ("Basticam") von PENIS JUICE---Scheffze von Noise Variations---Przemek von Mad Lion Records---

Live Review des MORDRAK / DARK ARMAGEDDON Gigs am 25.01.2003 im Jugendtreff Harsweg, Emden

Grünkohl und Pandas

Martin: "Kommst du am Samstag?" Uwe: "Weiß ich noch nicht, ich hab' vorher noch Boßeln und Grünkohlessen. Wenn ich danach noch stehen kann, komm' ich noch vorbei." Als ich um 21:30 Uhr im Jugendtreff Harsweg ankomme, bereiten sich gerade die Jungs von MORDRAK auf ihren Auftritt vor. Cool, nix verpasst. 

Vier Gestalten bahnen sich ihren Weg durch die ca. 100 Neugierige zählende Menge, stellen sich mit dem Rücken zum Publikum und alle erwarten das Intro. Das gestaltet sich aber schwieriger als erhofft: Offensichtlich ist der dafür zuständige Chris (MEATKNIFE) mit der Technik überfordert: Das Intro ertönt erstmal gar nicht, dann halb, wird abgebrochen und dann noch einmal abgespielt. Dann dauert es noch ein wenig, bis das Mikro von Schreihals Mortiferus eingeschaltet wird. Jetzt aber! Trial (guitar), Mortiferus (vox), Morgoth (bass) und "the Incredible" Krüger (drums) beginnen ihren Set mit dem neunminütigen "Ruf der Dunkelheit" vom ersten (und einzigen) Demo "Schwarzheim". Zumindest ich bin erstmal baff: Das klingt nun wirklich sehr viel professioneller, als ich erwartet hatte. MORDRAK haben sich erst vor knapp einem dreiviertel Jahr gegründet und bestreiten heute Abend ihren ersten Auftritt. Trotzdem schaffen es die vier Emder, ihren rohen, ursprünglichen Black Metal nach Hunger, zehn Grad Minus und Eisregen an einem depressiven Tag klingen zu lassen. Die Reaktionen im Publikum sind durchgängig positiv, auch wenn einige ein paar Spielfehler ausgemacht haben wollen. Sei`s drum: Für eine Live-Premiere war der Auftritt von MORDRAK sehr passabel. Ich habe nach dem Gig Gitarrist Trial um eine kurze Stellungnahme gebeten: "Mit dem Auftritt waren wir an und für sich sehr zufrieden, zumal es erst unser Erster war, und wir die ca. acht Wochen vorher nicht in voller Besetzung proben konnten. Wir haben zumindest alles gegeben. ;-) An Eindrücken ist mir, neben dem Auftritt an sich, besonders die hohe Besucherzahl positiv im Kopfe haften geblieben. Immerhin waren 94 zahlende und ca. zehn Gäste, welche nach Schluss der Kasse ankamen, anwesend. Dies ist, besonders für den ersten Auftritt, aller Ehren wert und zeigt, dass sich auch in der Death Metal - Hochburg Ostfriesland Leute für Black  Metal begeistern können." 

Nach dem Auftritt von MORDRAK signalisiert mir mein Organismus ein dringendes Bedürfnis nach Erholung, wie gut, dass sich auch unser Redaktions-Pitbull Czelle unter den Anwesenden befindet. Ich gebe also zurück ins Funkhaus: (Uwe Harms)

Nachdem MORDRAK aufgehört hatte zu spielen, musste die glatzköpfige Hälfte der Redaktion leider weg. "Hm, dann kann ich ja was zu DARK ARMAGEDDON machen. Lass' mir mal den Fotoapparat hier." Ich hatte keinen Plan, was mich da jetzt erwartete. Gut, bei dem Namen ist der Kreiskirchentag wohl nicht gemeint. Okay, wo ist Martin (MEATKNIFE)? Der weiß sicher mehr. "Wie sind denn die?" "Hart, schnell und laut". Toll. Aber Martin hat mich dann zu den Jungs gebracht, so dass ich ein paar Worte mit dem Sänger wechseln konnte. Die Band gibt es seit 1994. Von der Urbesetzung sind jetzt noch Desiderius (Gitarre), Abyssos (Bass) sowie Schlagzeugerin Morgana dabei. Der zweite Gitarrist (Sharon) kam 1997 dazu und der jetzige Sänger (Masteron) ist seit ca. 2 Jahren dabei. Der Hammer ist der der Anreiseweg von DARK ARMAGEDDON: Sondershausen in Thüringen. Sondershausen? Da war doch was ? Ja, die komischen ABSURD sind von da. Mit denen haben DARK ARMAGEDDON aber nichts am Hut. "Politik muss man aus der Musik raushalten", wie Sänger Masteron meint. Genau. Vor allem, wenn es die falsche Politik ist. Der Auftritt war sehr gelungen. Die Fans kamen 100% auf Ihre Kosten. Hart, schnell und laut trifft es schon sehr gut. Das einmal vorgelegte Tempo wurde während des Auftritts nicht mehr geändert. :-} Das vorgestellte neue Material hörte sich auch vielversprechend an. Der Sound war gut (IMO sogar erheblich besser als auf CD, die Produktion ist nicht mein Geschmack), Preise (Eintritt 5,00 EUR, CD`s 10,00 bzw. 5,00 (MORDRAK) EUR, Bier 1,00 EUR) waren sehr human. Was will man mehr? Alles in allem ein gutes Konzert. Sieht so aus, als sollte der Jugendtreff Harsweg das JZ Alte Post in Sachen Konzerte ablösen Ich habe allerdings noch eine Frage: Benennen sich die Bandmitglieder von Black Metal Bands immer mit ihren Pseudonymen? "Hey, Desiderius, ist heute Probe ?" "Ja, Sharon. Aber ich habe noch mit Masteron gesprochen. Der kommt später, weil er noch mit Abyssos einkaufen muss. Sein Auto ist kaputt" :-}

Ich hoffe, ihr seid gut nach Hause gekommen! Vielleicht sieht man sich ja noch mal. (Czelle)

Bilder von diesem Gig gibt es hier (leider alles vernebelt)

Sehen und gesehen werden oder "Ich war da":  Aargoroth von TO KILL alias Jäschke, Der Ostfriesentroll, Thorsten Maday, Michael Reck, Tom von FEARER, Stefan Sieler von BITTER SILENCE.

Live Review des DIMPLE MINDS Gigs am 19.10.02  im Jung Jütt Huus, Wittmund

Spekulatius und Metaxa !

Annaberg, Berlin, Cottbus, Rostock, Hamburg, Bremen, Hannover, Frankfurt, Stuttgart, Aachen, Moers, Wittmund. "Ach, scheiße, alles so weit weg. Nach `m Wacken hätte ich mir die DIMPLE MINDS gerne noch mal gegeben." Das waren meine ersten Gedanken, als ich die Tourdaten las. Aber irgendwas stimmte mit den Tourdaten auch nicht. Aber was ? WITTMUND ! Ey, das ist ja gar nicht so weit weg ! Geil ! HIN ! Beim Konzert von IN FLAMES in Hardenberg wurden dann erste Pläne geschmiedet ("Ey, DIMPLE MINDS spielen in Wittmund" "Wo ?" "In Wittmund !" "WO ???!?!" "IN WITTMUND !!" "Ey, das ist ja gar nicht so weit weg !" "Nee, isses nicht" "Geil, kommt ihr alle vorher zu mir und dann hin" ) Der Verfasser dieser Zeilen rechnete mit 15 Personen, die mit wollten. Schließlich waren das ja die DIMPLE MINDS. Die Helden meiner Jugend! Das Erste Sufflied, das ich singen konnte, war "Durstige Männer" ! Aber Essig. Das fing ja schon mit der poserhaften Redaktion der Gehacktes-Meute an. "Nee, da muss ich mit meinen Schatzi was machen. Habe ich ihr versprochen" "Nimm sie doch mit" "Lustig, Czelle" Pah ! Mein geliebtes älteres Bruderherz war auch nicht so richtig Feuer und Flamme. Tja, dann können wir ja mit 2 Autos anstatt mit drei Autos fahren. Dachte ich so bei mir. Aber nichts. Keiner wollte mit ! "Nee, da habe ich keine Zeit" "Da kann ich nichts trinken weil ich ja anschließend wieder nach Hause muss." "Ich habe Karate-Prüfung". Lauter fadenscheinige Ausreden. So kam es also, dass wir zu zweit (!!!!!!!!!!) nach Aurich fuhren um uns von da mit dem Jehles auf den Weg nach Wittmund zu machen. Also noch schnell einen Film für die Kamera gekauft, eine Flasche eckiges Werkzeug (Jim Beam) gekauft und hin. Nach eingehendem Vorglühen und Sangesproben (man muss schließlich textsicher werden) hat uns dann Dieter (?) nach Wittmund gefahren. Das war sehr nett von Dieter. So haben wir uns ja einmal Taxi gespart. Nach einem bischen rumgesuche haben wir das "Jung Jütt Huus" auch gefunden und sind bei strömendem Regen (das wird noch wichtig) in die Lokalität eingetreten. Den Laden in Augenschein genommen und mal ein Bier genossen. 

Der Schuppen ist etwa so groß wie mein Wohnzimmer und das Publikum ungefähr so alt wie die Quadratmeterzahl. :-}Aber das stört ja keinen, man hat ja auch mal klein angefangen. Waren auch relativ viele Mädchen (Frauen wäre wohl zu früh) da. Am Anfang hat dann "NADLESS" gespielt. Das ist wohl eine lokale Band, die hier ihren ersten Auftritt hatte. War okay, würde ich sagen. Hatten auch durchaus ein paar gute Songs. Aber nach einmal hören und dann auch noch live ist so was immer schwer zu sagen. Demos von denen gab`s da auch nicht. Mal abwarten. Beim Namen kam mir folgender Gedanke : Gibt es eine Band, die mit Silikon-Brüsten und gebräunt auf der Bühne steht ? Was für Musik würden die wohl machen? Aber ich schweife ab. Als dann die Umbaupause kam, haben wir uns in den Eingangsbereich gestellt, weil da die Luft besser war. Wir haben dann noch spontane Umfragen gestartet : "Kennst du Dimple Minds?" "Nö." Unfassbar! Als dann ein so`n Girlie vorbei kam, mit so `nem komischen Mao-Shirt und Mini-Rock, war es an der Zeit, die Frage nach der Botschaft zu stellen. Was wollte sie uns damit sagen ? Vor allem war das ja auch noch ein Schottenrock ! Schottland wird von bösen, toten Chinesen erobert ? Alles sehr verwirrend. Die Verwirrung war doppelt komplett, als die auch auf der Bühne stand und Gitarre spielte :-} Und dieses auch noch bei FABSI & DER PEANUTSCLUB. Die könnte man übrigens kennen ! Wenigstens Teile davon. Der gute Fabsi war nämlich Gründungsmitglied bei ZK (die Vorgängerband der TOTEN HOSEN). Außerdem war er wohl auch bei den MIMMIS. Habe ich eigentlich erzählt, dass ich die mal auf Föhr gesehen habe ? Da waren die auf`'m Pfingstjugendtreffen, wo ich als organisiertes Mitglied der IGM natürlich auch mal hin musste. Aber ich schweife schon wieder ab. Ich kannte auf jeden Fall auch 2 Lieder von den Jungs und Mädels. Ich meine, dass ich "Dosenbier" und "Gebt den Faschisten keine neue Chance" erkannt habe. Die Gitarristin (mit dem Mao-Shirt) hat übrigens geile Grimassen geschnitten. SUPER ! :-}Auch fiel auf, dass Fabsi Moers nicht mochte. Er war jedenfalls über "diese Scheiß-Stadt" ordentlich am herziehen. Die Leute haben wohl keinen guten Eindruck bei ihm hinterlassen, als FABSI & DER PEANUTSCLUB ein paar Tage vorher da gespielt haben. Alles in allem ein schönes Punk Konzert. Wenn man denn so was mag. :-}

Dann wieder Umbauen und die Götter kamen auf die Bühne ! DIMPLE MINDS !!!! Wie es sich gehört, kann ich mich nicht so genau an die Lieder erinnern. Too much booze. Und die Temperaturen waren auch nicht für eine gute Kondition zuträglich. Wir haben dann noch ein paar Leute angerufen, die ja nicht mitwollten. Damit die sich auch ordentlich ärgern !! Schließlich wurden GÖTTERSTÜCKE wie "Durstige Männer", "Hoden von Eisen", "Pfandpiraten" und "Happy Hour" gespielt. Dimple-Herz, was willst du mehr? Ich bin dann beim rumspringen immer schön auf die Fresse gefallen. Wie sich das gehört. Aber das bunt gewürfelte Publikum hat einem immer schnell auf die Beine geholfen. Dann ist noch eine lustige Geschichte mit meiner Brille passiert. Die war nämlich auf einmal weg. Scheißdreck! Ich habe dann alle Leute wahnsinnig gemacht, mir doch bitte zu helfen, meine Brille zu finden. Haben sie dann auch gemacht. Habe sie aber nicht wieder gefunden. Mist ! Naja, erst mal ein Bier holen. Vielleicht krieg' ich ja dabei die Erleuchtung. Jau, kriegte ich. Sieler hat sie mir dann grinsend wiedergegeben. Wir sind uns im nachhinein nicht völlig sicher, ob ich sie ihm jetzt vorher gegeben habe oder er sie gefunden hat. Too much booze. :-} Als ich die Brille dann wieder hatte, haben wir die Helden meiner Jugend dann weiter abgefeiert. Zwischendurch immer mal wieder Bier geholt. Das war übrigens auch seltsam. Die haben das Bier aus den Flaschen in Plastikbecher umgefüllt. Für die Becher waren dann 50 Cent Pfand fällig. Wenn man die Becher dann zurück brachte, hat man sein Bier in anderen gebrauchten Bechern bekommen. Can`t beat the feeling ! :-} 

Aber man ist ja kein Hip Hop Fan. Also egal. Rechnen konnten die auch alle nicht so gut. Aber es wurde ja nicht nur zu unseren Ungunsten verrechnet, also stimmte die Kasse sicher am Ende. <g> Okay, nachdem auch "Durstige Männer" gespielt wurde ging das Konzert dann auch mal vorbei. Ich habe mit Jehles dann (glaub' ich) "Hoden von Eisen" und "Durstige Männer" dann auch bangend mitgesungen (nicht schön, aber laut!). Wir meinen uns zu erinnern, dass wir die Einzigen waren, die gebangt haben. <g> Super Konzert ! Wenn die DIMPLE MINDS die Tour im Frühjahr spielen (die sie ja auf der Page www.dimpleminds.de angekündigt haben) muss ich da wohl wieder hin. Der gute Sieler war ja schon `ne viertel Stunde vorher gegangen. Hat also "Durstige Männer" nicht mitbekommen. Also, er hat den Laden verlassen. Wegen der Luft oder was weiß ich. Die Sache hatte nur einen Haken : der blieb auch verschwunden ! Erinnert sich noch jemand an den Satz weiter oben ? "......Huus" auch gefunden und sind bei strömendem Regen (das wird noch wichtig)...." Jetzt wird er wichtig. Es hat nämlich aus Kannen gekübelt. Wir sind Sieler dann also suchen gegangen. In dem strömenden Regen. Dann wieder drinnen. Dann auf`m Klo. Dann wieder draußen. Weg war er. Die DIMPLE MINDS sind uns (wenigstens teilweise) auch noch über den Weg gelaufen. Mit `m Teller Nudeln. Bier war wohl alle. Ich hätte ja meiner journalistischen Pflicht nachkommen können, aber ich musste ja den doofen Sieler suchen. Nach `ner halben Stunde haben wir ihn dann auch schlafend im Regen gefunden. Wir haben uns dann ein Taxi gerufen (welches wir mit unserem letzten Geld bezahlen konnten) und sind dann zu Jehles nach Hause gefahren. Wo wir dann noch den letzten Schluck vom Werkzeug getrunken haben. Um kurz nach halb vier ist dann noch ein Nachbar aufgetaucht. Der war der Meinung, die Musik wäre zu laut. :-}War wieder so `ne typische Metal Party : Alle sitzen im Raum, die Musik voll aufgedreht und brüllen sich an. Auf die Idee, die Musik leiser zu machen, kommt keiner. :-} Das Werkzeug war dann alle, so das wir noch `ne Flasche Metaxa aufgemacht haben. Dazu haben wir dann Spekulatius gegessen. So kommt auch die bescheuerte Überschrift zustande. <g>

Fazit : Konzert für 5 Euro. GEIL WIE SAU ! ! ! ! ! ! Czelle   Bilder von diesem Gig

Live Review des Gigs von EBOLA BEACH PARTY / SUFFERAGE / DESPONDENCY am 21.09.2002 im Treff am Neuen Markt, Emden

Der Kanal Agent

Angekündigt sind heute Abend SUFFERAGE, DESPONDENCY sowie ein Special Guest. "Special" sind EBOLA BEACH PARTY aus Oldenburg dann auch: zwei Musiker sind wohl mit ihrer Band GOREZONE (bei der Bassist Torsten "Schnubbi" Nieland und Gitarrist Markus "Kelly B." Krügel lärmen) und dem eher ernsteren Death Metal nicht ganz ausgelastet, mit EBP können sie ihre humoristische Ader ausleben. Unterstützt werden die beiden von Alexander "Joe D. Fister" Oberdick (sonst bei C.P.V.) und Axel "Schlickje" Rolfs (Daemons Embrace). Das Spaßprojekt bietet ihnen die Möglichkeit, in einer Live-Situation auch einmal andere Instrumente als die ihnen angestammten auszuprobieren, ohne dass man ihnen etwaige schräge Töne übel nimmt. Wie auch:  mit Songtiteln wie "Okkensalat", "Der Kanalagent" und "Salateinamerika" (Bomben-Wortspiel übrigens),  Joe D.'s blutverschmierter VW-Latzhose (Haare wie Warrel Dane!) und Singspielchen wie: "Der Basser, der ist scheiße, außerdem ist er hässlich und ´ne alte Pottsau" machen die Jungs klar, dass der Spaß hier im Vordergrund steht. Die Musik pendelt zwischen Chaos und Grind, streift dabei des öfteren die Austro-Porn-Deather PUNGENT STENCH. "So, das letzte Stück heute Abend, wie, ihr wollt noch mehr, na, dann müssen wir halt das ganze Zeug noch mal spielen". Jepp! Ein Demo (Review bald hier) haben die Jungs auch schon am Start, Name: "Fleischlego". Iss klaa, Jungens...

SUFFERAGE (mein Rechtschreibprogramm schlägt "SUFFTRAGE" vor) sind aus "Hambuerch Beach" angereist. Die Deather sind bisher noch bei keinem Label untergekommen, haben aber bereits das im Proberaum entstandene Demo "Birth" im Gepäck, der Zweitling "Raw Meat Experience" folgt im Spätherbst diesen Jahres. Ole (drums), Olli (bass), Lasse (guitar) und Jasmin (vocals) legen nach einem "Star Wars" - Intro mit "Self Hatred Call" furios los, schneller, Florida - inspirierter Death Metal schraubt sich ins Hirn. Shouterin Jasmin sorgt für offene Münder, wann hat man schon mal eine Frau so brüllen hören? Von ultratiefen Growls bis zum "ich-stech-dich-ab-du-Sau-Gekreische" hat Jasmin alles drauf und lässt so manchen männlichen Kollegen ziemlich blass aussehen. Der eigentliche Star des Abends ist jedoch Drummer Ole: völlig gelangweilt und teilnahmslos verdrischt er sein Kit, lässt dabei selbst die härtesten Passagen wie "uffta uffta" erscheinen und verzieht keine Miene. One Hell of a drummer! SUFFERAGE bieten dem Publikum ein "Hamburg Death Metal Inferno" mit nachvollziehbaren Songstrukturen und dem richtigen Gespür für songdienlichen Groove. Auf "Birth" und "Raw Meat Experience" bin ich gespannt. Und das nicht nur, weil ich wissen will, welcher Text sich hinter Songtiteln wie "I hate my cunt" oder "One behind you" verbirgt. Beeindruckende Vorstellung!

DESPONDENCY aus Leer sind 1999 von Drummer Dirk und Gitarrist Steffen Ilm gegründet worden und veröffentlichten 2001 ihre erste Scheiblette "Extinction". Schneller, technisch anspruchsvoller und komplexer Death Metal mit MORBID ANGEL - und SUFFOCATION - Anleihen, sicherlich live nicht ganz so einfach umzusetzen. Aber die Leeraner sind schließlich keine Anfänger mehr, so daß es ihnen nicht schwer fällt,  das Publikum noch einmal zu motivieren. Shouter Konstantin Lühring brilliert mit Growls wie aus der Spülung und auch Drummer Dirk Janssen liefert eine unglaubliche Performance ab. Leider ist es aufgrund des matschigen Sounds im "Treff" sehr schwer, Songs wie "There is nothing" herauszuhören. Der neue Silberling "Womb of all my Fears" erscheint 2003, watch out!

Nach dem Gig trifft sich noch einmal alles vom Musiker bis zum Griffel-Quäler in der Pommesbude nebenan, wo SUFFERAGE - Drummer Ole dann offenbart, daß die anscheinende Teilnahmslosigkeit während des Gigs bei ihm ein Ausdruck höchster Konzentration sei, und er "sonst aus dem Tritt" komme, MEATKNIFE - Sänger Thommy erzählt, er habe ein Projekt namens MUHKUHS am Start ("kommt im Februar raus, mit 6 Tracks in 12 Minuten, härter als MEATKNIFE!"), später gibt dann SUFFERAGE - Basser Olli alte Schlager lautstark zum Besten und wir beschließen, dass es nun an der Zeit ist, zu gehen.   Bilder von diesem Gig        Uwe Harms  

Live Review des DESTRUCTION / KREATOR / SODOM / DEW-SCENTED - Gigs am 27.04.2002 im Podium -  Hardenberg/NL

ABC-Pflaster in Hell

Morgens fragt mein Vater mich, "können wir nicht noch das Boot ins Wasser lassen?" Klar, können wir, Dad, "das pack´ ich dir doch alleine ins Wasser, hargh  hargh". Letztendlich dümpelt das Boot  im Wasser und ich mache mich mit ABC-Pflaster an der Wirbelsäule auf den Weg nach Hardenberg, um die "HELL COMES TO YOUR TOWN Part 2" Tour noch ein letztes Mal zu erleben. Scheisse, ich werd´ halt auch nicht jünger! Daniel sitzt neben mir im Auto, betäubt sich mit Whisky-Cola und ich frage mich, ob der wohl auch Rückenschmerzen hat? Nee, hat er nicht, ist "schließlich erst 23" und geht "nicht gerne nüchtern auf Konzerte" Ah ja. In Hardenberg angekommen, freuen wir uns über die lockere Atmosphäre im Podium, Fotoapparate darf man mit rein nehmen, cool, und auch sonst sind alle super nett in dem ca. 800 Leute fassenden Club. Um kurz nach 20:00 Uhr betreten dann DEW-SCENTED die Bühne. Die Jungs aus Walsrode, die bereits 4 Alben veröffentlicht haben, legen das Hauptaugenmerk heute auf die Stücke vom letzten Album "Inwards". Mir persönlich gefallen "Unconditional" und "Inwards" am besten. Leider besteht das Publikum nur aus ca. 25  Bangern, weil der Grossteil der ca. 500 zahlenden Gäste an diesem Abend sich das ganze vom Biertresen aus betrachtet. Aber die Band lässt sich davon nicht von ihrer Mission abbringen und gewinnt auf der ganzen Linie, was Gespräche mit anderen Gästen zeigen, die sich alle sehr positiv über die Band äußern. Beinharter Thrash und eine Unmenge von Killer-Riffs, wie wir sie von den grossen Vorbildern Slayer auch gerne mal wieder hören würden. Sänger Leif  Jensen erweist sich als sehr guter Shouter und später im Gespräch als sehr netter Zeitgenosse. Die Niedersachsen haben im Moment ein Hammer-Album im Gepäck und auch live können sie voll überzeugen. Well done, Jungs!

Sehr viel mehr los ist dann beim Auftritt von Tom, Bobby und Bernemann alias SODOM, die Jungs aus`m Pott schmettern ihre Hits aus der 20-jährigen Bandgeschichte ins niederländische Volk und werden ganz ordentlich abgefeiert, allerdings können sie mich nur bei "Outbreak of Evil", "Witching Metal" und "Sodomy and Lust" richtig mitreißen, mir fehlt ein wenig die Spielfreude der frühen Jahre. Später am Merchandising Stand meint Tom Angelripper dann auch, er würde sich sehr "auf´ `n Sofa und ´ne Fernbedienung" nach der Tour freuen. Sei es ihm gegönnt!                                                                                               

Das Intro von "Curse the Gods" treibt mir live jetzt schon seit Ewigkeiten Schauer über den im Moment schmerzgeplagten Rücken, und auch diesmal ist es nicht anders. DESTRUCTION ballern sich durch die Thrash Classics ihrer acht regulären Alben und begeistern nicht nur mich restlos. Schmier wie immer der perfekte Fronter, mit den obligatorischen "Thrash Metal is here to stay" - Ansagen, Mike als in sich gekehrter Saiten-Wizard sowie Drummer Marc, der das ganze mit einem soliden Fundament unterlegt. Thrash-Perlen wie das schon genannte "Curse the Gods" ("beware of those fools that keep telling you: God loves you, for you his son died - Fuck them, believe in yourself !"), "Eternal Ban", "Mad Butcher", "Thrash `til Death" und so viele andere Songs untermauern DESTRUCTIONs Ruf einer absoluten Ausnahmeerscheinung im Metal Bereich. Für mich die Band des Abends!                                                                                                               

KREATOR haben an diesem Abend den besten Sound aller Bands, und können auch ansonsten beim Publikum noch mal alle Reserven mobilisieren. Leider bin ich nicht mehr in der Lage, mich grossartig in den front rows zu bewegen, und so sehe ich mir die Band von der Empore aus an. Spartanische, aber sehr effektvoll eingesetzte Lightshow, ein Mille Petrozza, der Tom Araya - mässig einfach zwischen den Stücken in sein Mikrofon atmet, dann aber das Publikum immer wieder aufpeitscht, der Rest der Band eher unauffällig im Hintergrund. Aber auch KREATOR habe ich schon spielfreudiger erlebt, so bleibt es bei mir bei einem etwas durchwachsenen Eindruck, obwohl man natürlich sagen muss, dass die Band um Welten besser ist als in den 90-ern, wo ich keinen Pfifferling mehr auf die Band gab. Welcome back...                                                                                                                                                                                         Uwe Harms

Fazit: Das nächste Mal kein Stapellauf vor einem Metal Konzert! Gruss an Susi und Alf von Sirens!