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Storys: Live - Reviews: K

Live Review des KISSIN' DYNAMITE - Gigs am 13.04.2012 im Bastard Club, Osnabrück

KISSIN' DYNAMITE: Küsse Dynamit oder Küssendes Dynamit? Egal, ich knutsche sie alle. 

Und mir ist auch egal, ob sie sich wehren: Ich habe die Band am vergangenen Freitag in Osnabrück im Bastard Club kennen gelernt, gesehen, gehört und die Jungs sind einfach nur Hammergeil! Meiner Meinung nach sollten  sich PRIEST und MAIDEN so langsam aber sicher in die ewigen Jagdgründe des Metals begeben, (K.K. Downing von JUDAS PRIEST ist ja schon im Ruhestand) und auch ein Tim "Ripper" Owens darf und sollte nicht mehr stellvertretend für Rob Halford ans Mikro bei den Predigern aushelfen! Rob feierte sich und die  Band mit einem Mega-Comeback, war aber stimmlich überhaupt nicht auf der Höhe, im Gegensatz zum "Ripper"! Was MAIDEN betrifft: von der Geschwindgigkeit, den Gitarrenriffs und dem Live-Gesang ist KISSIN' DYNAMITE zu 70% Maiden-inspiriert. Mehr dazu später...

Für diese Musikrichtung kann es einfach nur eine Band geben: Knutschendes Dynamit! Wie kam ich auf die Jungs? Werbetrommel Jomi war schuld an allem (schön, dass du schuldig bist)! Also: noch schnell ein paar Kippen eingepackt und nix wie hin zum Bastard Club, um 'ne gehörige Portion Metal für günstig Geld abzuholen. Um genau zu sein: für lau, denn ich stehe auf der Gästeliste. Im Vorfeld erhielt ich jedenfalls mehrere Links von Jomi, dem Querkopf, meinem guten, langjährigem Freund und Mithelfer der Tour durch Schland, zum anschauen und rein hören via you tube. Soll ich da jetzt echt hin gehen? Und wenn ja: Wie klingt der ganze Spass live, der auf "deiner Tube" immerhin verdammt genial durch den Äther hämmert? Der Club glänzt durch verwinkelte Ecken, mehreren Etagen und einer sehr freundlichen Bedienung. Die sanitären Anlagen nahm ich zuerst in Beschlag und auch die waren absolut empfehlenswert. Gegen halb neun war der Laden auch schon gut gefüllt: Und los gings: "Sleaze Deluxe" ist mit gut drei Minuten ein geniales Intro: fette Gitarren, nackenbrechende Riffs, gesanglich klar und eingängig, melodisch, the "Devil He May Care", "That`s Me". Dann "Sex Is War", dass Sex Krieg ist, wissen wir alle: Hämmern, PRIEST-Anleihen mitbringen und ne Runde Gas geben. Wieder mal eingängig, ohohhooohhhh Hymnen, einen Chorus, der zum Headbangen einlädt. Geile Doubblebass, schnelle Breaks und reichlich Spaß fließen in diese Hymne mit ein. "Ego Shooter" hingegen ist handwerklich eine sehr gelungene Mischung aus geilen Basslinien, bespickt mit schnellen Wechseln zwischen Bass und Gitarre, Ergänzungsarbeit passt! Wirres Gebrabbel und lieblich verpackte Phrasen laden zum Zuhören ein. Der Kessel im Club kocht und die Masse geht so richtig ab. Mir wird höllisch warm und ich bestelle einen Drink, während "Metal Nation" angestimmt wird. Klatschen für alle, MAIDEN Rulez! Schade, dass MAIDEN und PRIEST nie gemeinsam auf der Bühne standen. Dieser Song wäre genau DIE Show und DAS Event gewesen: Eine Band zockt MAIDEN-Riffs und der Sänger stimmt mit dem "Ripper" und Rob ein... Genial! Das ich ein "Killer" bin, braucht ihr euch nicht erst zu denken, ich bin's! Ganz neu, Soundtechnisch nicht vergleichbar: Schnelle Drums, Nackenbrecher und Powermetal aus den 80ern! Kennt ihr EUROPE noch? Dann legt mal gedanklich eine Schüppe an Härte drauf, aber genauso eingängig und stimmlich einwandfreies Handwerk, Respekt! Das Solo ist wieder etwas PRIEST-lastig, sehr fein! "Addicted To Metal" ist laut Kiwi, ein männliches Metalmännchen im Publikum, das Non Plus Ultra... er hat mich gebeten, ihn nicht nur zu erwähnen, sondern direkt an das Review anzuhängen. Daumen hoch! Ich mache so meine Runde durchs Publikum und es gibt nur eine Resonanz: Mehr davon! Noch lausche ich - aber hey: Da geht noch was! AC/DC at Work? Geil, Jim ist eine Macht! Jedes Soli ist ein Hammer! Nächstes mal trinken wir ein Bierchen zusammen. Drum-Solo kommt jetzt. Andi, du bist der helle Wahnsinn! "Love Me, Hate Me" ist neben allen anderen Songs, die KISSIN' DYNAMITE heute Abend zum Besten geben, mein absolutes Lieblingsstück: soundtechnisch räumen KISSIN' DYNAMITE ab, lassen kein Gras auf der Wiese übrig, und geben einfach alles. "Run For Your Life ", ist Fußparkinson, man kann nicht aufhören, den Fuß zu wippen, ebenso die Matte kreisen zu lassen. "Welcome To The Jungle" hat vom Intro her MAIDEN-lastige Gitarren, super gekonnt umgesetzt, dazu ein Vokalakrobat mit schüttelnder Mähne.. Was will man mehr? Spaß und Bier! (Ist "The Rock" Johnson mit dabei? Anrufen, ich bin dabei) "Club 27", "Supersonic", "I Will Be King"... und andere Songs muss man live erlebt haben!

Fazit: Wenn ich noch ein Bier bekomme, kriegt ihr 11 von 10 Punkten! Greez Natty..

Live Review des SUPERCRUSH / KNORKATOR - Gigs am 07.12.2003 im Grünspan, Hamburg

Fellunterhosen und Hundehütten

"Du findest doch eh' nur drei Bands gut !" Diese bösen Worte von Herrn Harms muss ich mir immer anhören, wenn Herr Harms sauer auf mich ist, weil ich seine zweitklassigen Kopien wieder verreiße. Mit den "drei Bands" meint er OVERKILL, DIE APOKALYPTISCHEN REITER (manchmal auch NAGLFAR, das schwankt bei ihm) und KNORKATOR J. Und letztere Band spielte am 07.12.2003 zum Tanz im " Grünspan" zu Hamburg auf. Also nix wie hin. Meiner Journalisten-Pflicht nachkommend, hätte ich mich um Pressekarten bemühen können. Dann wären hier jetzt auch Fotos zu sehen. Aber ich konnte nicht einmal versuchen, welche zu kriegen ! Ich wusste nämlich zwei Tage vorher nicht, ob ich überhaupt fahren kann. Nur damit Ihr wisst, warum keine Fotos da sind (und warum wusstest du nicht, ob du fahren kannst, du Hirn? Übrigens hast du bei den "drei Bands" von oben die vierte vergessen: W.A.S.P. - uwe). 

Okay, kommen wir zur Support-Band. SUPERCRUSH. Von denen hab' ich noch nie was gehört. Jetzt - nach dem Konzert - weiß ich auch, warum: die sind Scheiße. Eine "Ulrich-Band". Wisst ihr, was eine "Ulrich-Band" ist ? Ulrich ist ein alter Freund von Markus Hinrichs (der mit mir auf'm Konzert war) und mir. Und eine "Ulrich-Band" ist so 'ne Independent-Musik wie z.B. NOTWIST.. Ulrich steht auf sowas. Ich nicht. Also: die Jungs von SUPERCRUSH kamen auf die Bühne und hinterließen einen bleibenden Eindruck. Aber nur wegen den Ansagen ("Die Leute meinen immer wir machen nur Spaß. Dabei meinen wir es verdammt Ernst!" - keine Ahnung, was sie damit meinten) und dem Outfit. Ist mir ja eigentlich egal. Ich find ja auch Fellunterhosen lustig (MANOWAR) aber das war schon bemerkenswert. Der Sänger hatte so eine komische Mütze auf, wie der Sänger von den SPIN DOCTORS. Also so ein komisches Ding, weshalb man nach der Grundschule auch verhauen wird. Aber SUPERCRUSH ließen sich auch durch "Schluss jetzt ! Ich muss pünktlich nach Hause, wir essen zeitig!" - Zwischenrufe von Hinrichs nicht beeindrucken. Ich fand die völlig deplaziert und schlecht. Das macht denen wahrscheinlich nichts. Und ich werde wohl auch Hinrichs Wunsch ("Schreibst du'n Review ? Ja ? Vernichte sie. BEENDE IHRE KARRIERE !") nicht entsprechen können. Man kennt das ja. Die werden jetzt erst recht weiter machen und die Welt mit Ihrer Musik foltern. 

Aber irgendwann sind sie ja gegangen. Und nach einer Umbaupause kamen dann die Anarchisten KNORKATOR. Also eigentlich kam ein großes Stück Pappe, wo ein Haus drauf gemalt war. Und neben dem Haus eine Hundehütte. Aus der Hundehütte kam dann der Kopf von Sänger Stumpen und der sang "Kurz & Klein" J. Hey, mit sowas kann man nur gewinnen, oder ? Geboten wurden alle Klassiker und Gassenhauer. Also "Klartext", "Böse", "Ding in die Schnauze" und natürlich "Weg nach unten" usw. Vom neuen Album wurden "Ma Baker", "Ich hasse Musik" und "Der ultimative Mann" geboten. Die Ansagen habe ich mir nicht merken können. Der Stumpen drückt sich auch zu kompliziert aus. Wenigstens für einen normalen Metal Fan wie mich J. Stumpen mag Hamburg. Hat er wenigstens gesagt. Er mag die norddeutsche Art: ("Kann ich dieses oder jenes bekommen?" - "HALT DIE FRESSE !!! Klar kannst du das haben!"). Ich habe ja noch gar nichts über den Strampelanzug erzählt, den Stumpen anhatte. So eine Mischung aus Badeanzug und Strampelanzug. Er hat das dann zum Tausch angeboten, aber irgendwie wollte das keiner. Smell the Music? Sehr schön auch die in Rosa Tarnfarben gehaltene Kleidung von Buzz Dee. Nach den üblichen Zugabe-Spielchen war das Konzert dann nach gut eineinhalb Stunden vorbei. 

Was noch ? Der Eintritt lag bei 16,00 Euro. Shirts gab's für 15,00 Euro Longsleeves für 20,00 - 22,00 Euro. Fair. Czelle

Live Review des DESTRUCTION / KREATOR / SODOM / DEW-SCENTED - Gigs am 27.04.2002 im Podium -  Hardenberg/NL

ABC-Pflaster in Hell

Morgens fragt mein Vater mich, "können wir nicht noch das Boot ins Wasser lassen?" Klar, können wir, Dad, "das pack´ ich dir doch alleine ins Wasser, hargh  hargh". Letztendlich dümpelt das Boot  im Wasser und ich mache mich mit ABC-Pflaster an der Wirbelsäule auf den Weg nach Hardenberg, um die "HELL COMES TO YOUR TOWN Part 2" Tour noch ein letztes Mal zu erleben. Scheisse, ich werd´ halt auch nicht jünger! Daniel sitzt neben mir im Auto, betäubt sich mit Whisky-Cola und ich frage mich, ob der wohl auch Rückenschmerzen hat? Nee, hat er nicht, ist "schließlich erst 23" und geht "nicht gerne nüchtern auf Konzerte" Ah ja. In Hardenberg angekommen, freuen wir uns über die lockere Atmosphäre im Podium, Fotoapparate darf man mit rein nehmen, cool, und auch sonst sind alle super nett in dem ca. 800 Leute fassenden Club. Um kurz nach 20:00 Uhr betreten dann DEW-SCENTED die Bühne. Die Jungs aus Walsrode, die bereits 4 Alben veröffentlicht haben, legen das Hauptaugenmerk heute auf die Stücke vom letzten Album "Inwards". Mir persönlich gefallen "Unconditional" und "Inwards" am besten. Leider besteht das Publikum nur aus ca. 25  Bangern, weil der Grossteil der ca. 500 zahlenden Gäste an diesem Abend sich das ganze vom Biertresen aus betrachtet. Aber die Band lässt sich davon nicht von ihrer Mission abbringen und gewinnt auf der ganzen Linie, was Gespräche mit anderen Gästen zeigen, die sich alle sehr positiv über die Band äußern. Beinharter Thrash und eine Unmenge von Killer-Riffs, wie wir sie von den grossen Vorbildern Slayer auch gerne mal wieder hören würden. Sänger Leif  Jensen erweist sich als sehr guter Shouter und später im Gespräch als sehr netter Zeitgenosse. Die Niedersachsen haben im Moment ein Hammer-Album im Gepäck und auch live können sie voll überzeugen. Well done, Jungs!

Sehr viel mehr los ist dann beim Auftritt von Tom, Bobby und Bernemann alias SODOM, die Jungs aus`m Pott schmettern ihre Hits aus der 20-jährigen Bandgeschichte ins niederländische Volk und werden ganz ordentlich abgefeiert, allerdings können sie mich nur bei "Outbreak of Evil", "Witching Metal" und "Sodomy and Lust" richtig mitreißen, mir fehlt ein wenig die Spielfreude der frühen Jahre. Später am Merchandising Stand meint Tom Angelripper dann auch, er würde sich sehr "auf´ `n Sofa und ´ne Fernbedienung" nach der Tour freuen. Sei es ihm gegönnt!                                                                                               

Das Intro von "Curse the Gods" treibt mir live jetzt schon seit Ewigkeiten Schauer über den im Moment schmerzgeplagten Rücken, und auch diesmal ist es nicht anders. DESTRUCTION ballern sich durch die Thrash Classics ihrer acht regulären Alben und begeistern nicht nur mich restlos. Schmier wie immer der perfekte Fronter, mit den obligatorischen "Thrash Metal is here to stay" - Ansagen, Mike als in sich gekehrter Saiten-Wizard sowie Drummer Marc, der das ganze mit einem soliden Fundament unterlegt. Thrash-Perlen wie das schon genannte "Curse the Gods" ("beware of those fools that keep telling you: God loves you, for you his son died - Fuck them, believe in yourself !"), "Eternal Ban", "Mad Butcher", "Thrash `til Death" und so viele andere Songs untermauern DESTRUCTIONs Ruf einer absoluten Ausnahmeerscheinung im Metal Bereich. Für mich die Band des Abends!                                                                                                               

KREATOR haben an diesem Abend den besten Sound aller Bands, und können auch ansonsten beim Publikum noch mal alle Reserven mobilisieren. Leider bin ich nicht mehr in der Lage, mich grossartig in den front rows zu bewegen, und so sehe ich mir die Band von der Empore aus an. Spartanische, aber sehr effektvoll eingesetzte Lightshow, ein Mille Petrozza, der Tom Araya - mässig einfach zwischen den Stücken in sein Mikrofon atmet, dann aber das Publikum immer wieder aufpeitscht, der Rest der Band eher unauffällig im Hintergrund. Aber auch KREATOR habe ich schon spielfreudiger erlebt, so bleibt es bei mir bei einem etwas durchwachsenen Eindruck, obwohl man natürlich sagen muss, dass die Band um Welten besser ist als in den 90-ern, wo ich keinen Pfifferling mehr auf die Band gab. Welcome back...                                                                                                                                                                                         Uwe Harms

Fazit: Das nächste Mal kein Stapellauf vor einem Metal Konzert! Gruss an Susi und Alf von Sirens!