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Storys: Interviews: H

Interview mit Matthias Voigt von HEAVEN SHALL BURN im April 2004

Jo, was soll man über die Thüringer Metal Core-Formation HEAVEN SHALL BURN groß sagen? Kannte ich zum Zeitpunkt des Interviews "nur" die aktuelle Scheibe "Antigone", bin ich nun auch mit dem Vorgängermaterial der Band ein wenig vertraut, welches nicht minder genial ist. Eine dermaßen Wut- und Energiegeladene Vertonung von Musik findet sich nicht oft. Der Wert der Band wird zusätzlich durch die sehr sozialkritischen Texte erhöht. Dass diese für die Jungs eben nicht einfach nur Lyrics sind, sondern die tatsächliche Lebenseinstellung aller Mitglieder darstellen, zeigt dieses Interview. Also lest selbst, was Matthias zu einer "Fleischfressenden Pflanze" wie mir zu sagen hatte...

Erst einmal Glückwunsch zur neuen Scheibe! Haut einen echt um, das Teil! Ein Review ist bei uns auf der Page....

Matthias: Hi, ich hab das Review gerade gelesen. Vielen Dank dafür ;-)

Erzähl doch mal kurz was zu den Aufnahmen zu "Antigone", wie es lief, wo habt ihr aufgenommen, wie war die Stimmung, u.s.w.! Und welche Resonanzen habt ihr bis jetzt erfahren?

Matthias: Aufgenommen haben wir, wie immer, in den RAPE OF HARMONIES STUDIOS in Triptis/ Deutschland. Dort haben uns Ralf Müller und Patrick W. Engel wieder mal sehr unterstützt. Gemischt und gemastert hat Tue Madsen in den ANTFARM STUDIOS in Dänemark. Dort haben eben auch schon Bands wie BORN FROM PAIN, EKTOMORF, MNEMIC, oder auch HATESPHERE ordentliche Sounds verpasst bekommen. Deswegen fiel unsere Wahl für das ANTFARM. Ich denke mal, dass wir uns richtig entschieden haben. Der Sound ist auf alle Fälle so, wie wir ihn uns vorgestellt haben. Es ist schwer, die Stimmung im Studio zu beschreiben. Wir wussten aber schon, dass wir wieder gute Songs geschrieben hatten. Es ist dann immer wieder interessant zu sehen, wie alles Stück für Stück zusammen kommt und sich zu einem Ganzen entwickelt. Es ist schon immer eine gewisse Anspannung da, wenn man aufnimmt. Viele Sachen klingen aufgenommen eben anders als im Proberaum. Beim Schreiben von neuen Sachen fehlt uns da auch oft die Vorstellungskraft, um zu wissen, ob denn am Ende alles so klingen wird, wie es gedacht war. Die Resonanzen auf "Antigone" sind bis jetzt sehr positiv. Wir sind mehr als zufrieden!

Für die Leute, die euch erst seit "Antigone" kennen: was ist der Unterschied zu den Vorgängerscheiben?

Matthias: Alles hat sich etwas weiterentwickelt, wobei wir immer dem typischen HSB-Stil treu geblieben sind. Wir achten halt heutzutage mehr darauf, dass die Songs auch wirkliche Songs sind und nicht nur irgendwelche Riffklumpen. Wir haben mittlerweile so etwas wie echte Strukturen in unseren Liedern und dadurch ist wohl alles etwas eingängiger und für den Hörer besser nachvollziehbarer als früher. Soundtechnisch haben wir uns auch stetig weiterentwickelt. Alle Leute sagen aber, dass man immer noch vom ersten Ton an hört, dass wir da am Werk sind. Es sieht also so aus, als ob wir mittlerweile unsere eigene Nische gefunden haben und über so was wie Wiedererkennungswert verfügen. Ich werte das als sehr positiv. Ingesamt ist die Entwicklung sicherlich auch nachvollziehbar.....also auch für den Hörer. Wer erst mit "Antigone" auf HSB aufmerksam geworden ist, sollte ruhig mal ein Ohr bei den alten Scheiben riskieren. (kann ich mittlerweile auf jeden auch Fall empfehlen! Lohnt sich! -micha)

Kann man MOURNING ENDS, da in der Band ja zwei von Euch (Patrick Git. und Marcus Voc.) zocken, als ein Sideproject bezeichnen? Vielleicht um die melodische Ader, welche die zwei ja zweifelsohne haben, mehr ausleben zu können? Diese ist ja nun insbesondere bei den Vocals bei HSB nicht gegeben...

Matthias: Wie teilen uns einen Proberaum mit MOURNING ENDS und sind mit ihnen auch sehr gut befreundet. Unser Gitarrist Patrick hat jetzt dort lediglich bei ein paar Auftritten am Mikro ausgeholfen. Unser Marcus ist da gar nicht dabei. (ups..micha) Inwieweit Patrick jetzt weiter bei MOURNING ENDS singen wird, lässt sich im Moment nicht absehen. Wir spielen ja auch oft und regelmäßig. Das dürfte sich dann von den Terminen her dann recht schnell in die Quere kommen. Jetzt am Wochenende spielen wir auch ein paar Auftritte und MOURNING ENDS spielen eben woanders. Da hilft dann jemand anderes am Mikro aus.

Die aktuelle MOURNING ENDS ist ja noch auf CIRCULATION RECORDS erschienen, welche ja auch die früheren Outputs von HSB veröffentlichten. Die "Antigone" ist nun bei CENTURY MEDIA veröffentlicht worden. Wie kam es zu diesem Deal? Werdet ihr nun Megaseller? ;-)

Matthias: CIRCULATION RECORDS haben im Jahr 2002 lediglich unsere im Jahr 1998 auf DEEDS OF REVOLUTION erschienende MCD "In Battle..." mit ein paar Bonustracks wiederveröffentlicht. Die Scheibe war schon seit zwei Jahren ausverkauft und die Fans haben uns immer wieder danach gefragt. Deswegen der Re-Release. Wir haben des weiteren noch eine Split 12" mit "Fall Of Serenity" auf DEEDS OF REVOLUTION gehabt, welche 1999 erschien. Unsere beiden Alben "Asunder" und "Whatever It May Take", sowie die Split CD/LP mit CALIBAN sind alle auf LIFEFORCE RECORDS erschienen, welche auch das Vinyl von "Antigone" veröffentlichen werden. Wir sind bis jetzt sehr zufrieden mit der Arbeit, die CENTURY MEDIA macht. Man wird jetzt nach dem Release von "Antigone" sehen, wie das alles so abläuft, sind aber sehr zuversichtlich.

Soweit ich weiß, sind alle Bandmitglieder Vegetarier, (Straight Edge?) Ist das eher ein Zufall, oder eher so was wie eine Voraussetzung, um in der Band spielen zu dürfen? Für mich wäre das der Horror... das vegetarische Dasein meine ich natürlich.

Matthias: Also, wir sind alle Veganer....Das heißt, strikte Vegetarier. Wir konsumieren also weder Fleisch, noch Fisch, Geflügel, Milch, Milchprodukte, oder Eier. Ferner tragen wir kein Leder, keine Wolle und Pelz ja sowieso nicht. Das war natürlich kein Aufnahmekriterium für HSB, sondern hat sich einfach über die Jahre hinweg so entwickelt. Mittlerweile ist es aber schon etwas, für das wir auch als Band stehen. Viel Leute wissen ja, dass wir so drauf sind. Vier von fünf Mitgliedern bei HSB leben auch Straight Edge...Also rauchen nicht, trinken nicht und nehmen auch sonst keinerlei Drogen zu sich. Die vegane (mein Rechtschreibprogramm schlägt Vagina vor....-micha) Lebensweise ist sicherlich nicht die Lösung aller Probleme, aber es ist ein einfacher Schritt in die richtige Richtung. Horror ist etwas anderes. Horror sind für mich irgendwelche Schlachthausbilder, die ab und an mal im Fernsehen gezeigt werden. Oder Berichte über Tiertransporte. Wir leben nun mal in der glücklichen Situation, wählen zu können. Wir sind in der Lage, genau entscheiden zu können, was wir konsumieren wollen und was nicht. Solange ich die Wahl habe, werde ich mich immer für die Produkte entscheiden, die nicht mit Tierquälerei oder der Ausbeutung der Erde verbunden sind. Das sollte eigentlich einleuchten....

Auf jeden Fall! Euer Sänger Marcus rotzt die Vocals - Eure Einstellung spiegelt sich ja auch in den Texten wieder - dermaßen voller Inbrunst, Leidenschaft und Hass heraus... lacht der Mann eigentlich auch mal?

Matthias: Ja, er ist sogar ein recht fröhlicher Geselle....hahaha! Wie wir alle eigentlich. Vielleicht gerade deswegen, weil wir alle unseren Frust komplett bei HSB herauslassen können. Die Band hilft einem schon, gewisse Sachen zu verarbeiten und sich abzureagieren.

Zu dem Song "The Weapon They Fear", habt ihr ein Video abgedreht. Wie groß ist denn die Chance, dass es auch auf MTVIVA läuft? Oder anders gefragt: inwieweit habt ihr da Einfluss drauf?

Matthias: CENTURY MEDIA hat ja schon Kontakte zu den Leuten, die da verantwortlich sind......so wie eben jedes größere Label sicherlich schon mal damit zu tun hatte. Bands wie MOONSPELL, ARCH ENEMY oder auch SHADOWS FALL sind ja in der jüngeren Vergangenheit auch immer gelaufen. Wir werden aber mal sehen und warten erst einmal ab.

Was kann der geneigte Fan demnächst von HSB erwarten? Nächste Projekte, Festivals, Tourneen, u.s.w.?

Matthias: Projekte sind nicht geplant. Wir werden uns voll auf HSB konzentrieren und viele Shows an den Wochenenden spielen. An einer Tour arbeiten wir derzeit, es ist aber noch nichts spruchreif.

Von meiner Seite aus war es das eigentlich schon. Noch ein paar abschließende Worte?

Matthias: Vielen Dank für das Interview und das Interesse an HSB und Danke für die Aufmerksamkeit! Viel Glück und Erfolg mit Eurem Zine! Tourdaten, Infos, etc. gibt es unter www.heavenshallburn.com  Einfach mal vorbeischauen! Und natürlich nicht vergessen, "Antigone" anzuchecken. Das Album erscheint am 26.04.2004 bei CENTURY MEDIA..... und das Vinyl bei LIFEFORCE.

Das Interview führte Micha per email im April 2004. Ein Review des aktuellen HSB Albums könnt ihr in der "Reviews" Sektion nachlesen. 

Michael Jehles

Interview mit Jacob Bredahl von HATESPHERE am 15.11.2003

Die Death / Thrasher aus Dänemark sind live eine echte Bank und mit "Bloodred Hatred" haben sie ein bärenstarkes Album im Gepäck. Als bekannt wurde, dass HATESPHERE in Cloppenburg spielen,  war der Auftrag klar: da Cloppenburg nicht grade eine Weltreise ist, mussten wir da natürlich hin, uns die Band ansehen und ein Interview machen! Nachdem wir die Rote Schule und anschließend die Band ausfindig gemacht hatten, führte Jacob uns in den gemütlichen Backstage-Raum, wo wir uns erst einmal häuslich auf der Couch niederließen. Nach den üblichen Begrüßungs-Floskeln und nachdem wir lecker Gerstenkaltschale spendiert bekamen, konnte es  losgehen. 

Erste Frage: warum Cloppenburg? Warum spielt ihr ausgerechnet in Cloppenburg?

Jacob: Nun....weil...(lacht) ääähm, wir hatten Kontakt mit Oliver von FALLEN SAINTS und er fragte uns, ob wir mit ihnen ein paar Shows spielen wollten. Wir sagten zu und er arrangierte vier Shows, in Cloppenburg, Salzgitter und in Weimar und... noch irgendwo. Wir spielen gerne live, wir wollen die Band promoten. Außerdem wollen wir zeigen, aus was wir gemacht sind (grinst sich eins), ein paar Ärsche treten, ein paar Bier trinken und Spaß haben...

Cloppenburg ist ja nun nicht gerade bekannt als die Hauptstadt des Metal, das ist der Grund, warum ich die Frage stellte.. aber okay..... Auf eurem bald erscheinenden Mini-Album, "Something Old, Something New, Something Borrowed And Something Black" (der längste Name für ein Album, den ich seit geraumer Zeit gehört habe), befinden sich zwei Coversongs. Der erste ist ANTHRAX's "Caught In A Mosh", und der zweite "Bark At The Moon" von OZZY OSBOURNE. Sind das eure Idole, habt ihr besonders durch sie Inspirationen bezogen, oder wie kam es zu diesen Songs?

Jacob: Der Titel der Mini-CD .... rührt von einem alten amerikanischen Hochzeitsritual, welches normalerweise "Something Old, Something New, Something Borrowed And Something Blue" heißt. Wir haben es halt so übernommen und lediglich das "something blue" in "something black" umgenannt. Die Live-Songs sind halt "Something Old", ein Neuer ist drauf ("Release The Pain" - micha) und das "Borrowed" (geliehene - micha) stellen die Coversongs dar. Das ist das Konzept hinter dem Titel. Jaaah, das ANTHRAX-Cover... nun, wir sind alle Fans von ANTHRAX, wir lieben den alten ANTHRAX-Stoff... den alten Thrash Metal, ist immer gut, gute Musik, good shit, also... wir redeten in der Band darüber, dass wir mal ein paar Coversongs machen wollten und kamen dabei ziemlich schnell auf ANTHRAX, da es sehr gut zu uns passt. Das OZZY-Cover... nun, wir sind ebenfalls große OZZY-Fans, besonders Peter, unser Gitarrist, ist ein großer Fan von OZZY,Peter Lyse Hansen, Guitar also sagte ich ihm: "lass uns ein OZZY-Cover machen! Wir sollten 'Bark at the Moon' nehmen, das ist einfach ein Klassiker und dazu ein verdammt guter Song und ein verdammt gutes Album", also nahmen wir den Song auf. Allerdings veränderten wir ihn nach unserem Geschmack etwas, nun ist er schön schnell und thrashig geworden....Yeah, wir mögen es so!

Denkst du, OZZY ruiniert sich seinen Legenden-Status mit seiner TV-Show und den ganzen Kram?

Jacob : Hmmm...(überlegt etwas länger) Eigentlich weiß ich gar nicht, was ich dazu sagen soll... lustig ist es auf alle Fälle. Ich guck es jeden Sonntag, es läuft halt jeden Sonntag bei uns auf TV2 und ich guck's mir an, weil....ja... ich find's einfach nur spaßig (lacht). Ich weiß nicht, ob er sich damit seinen Status als Legende kaputtmacht, ein Idol war, oder ist er für mich immer noch, ich steh' auf die alten BLACK SABBATH-Sachen und überhaupt auf seine Musik. Es interessiert mich eigentlich nicht, was nun um ihn herum passiert. Er kann doch machen, was er will und seine Musik mag ich trotzdem immer noch. Ist nicht mein Problem.

Kommen wir noch einmal zu eurer Mini-CD: wie du schon sagtest, wird ein neuer Song drauf sein; geiler Song übrigens! Kann man diesen Song als Wegweiser dafür nehmen, was uns auf eurem nächsten Full Length-Album erwartet? Habt ihr in der Hinsicht schon mehr geplant?

Jacob: Ja, also der Song "Release The Pain" ist der erste, den wir geschrieben haben nach der "Bloodred Hatred". Ich denke, er ist auf jeden Fall HATESPHERE-Style und ziemlich nah an dem Stoff auf der "Bloodred Hatred"-Scheibe. Wir spielen halt Thrash Metal mit Death Metal-Einflüssen und ein paar melodischen Lines und auch groovigen Stoff. Speziell die Groove-Parts sind uns wichtig. Wir lieben es natürlich schnell zu spielen, aber genauso muss es bei uns auch Breaks und besonders die Mosh-Parts geben. Nun, bis jetzt haben wir vier neue Songs geschrieben für das nächste Full-Length Album. Sie sind sehr verschieden gestrickt, aber immer noch Thrash und... yeah, sie sind gut, denke ich! (Feixt sich eins...)

Was tust du, wenn du nicht gerade für HATESPHERE spielst?

Jacob: Im Moment bin ich arbeitslos, habe keinen regulären Job. Allerdings arbeite ich für "Die Hard Musik" in Dänemark. (skandinavisches Plattenlabel, u.a. 2 TON PREDATOR - micha) ansonsten mag ich ganz gerne auch mal nichts tun, he he. Die Band ist auch Arbeit genug: ich bin derjenige, der die Konzerte bucht, sicherstellt, dass neue T-Shirts designt werden, unsere Webseite upgedatet wird, und und und, es ist eigentlich ein Vollzeitjob. Außerdem bin ich noch Gitarrist in der Band BARCODE, einer Hardcore-Band, mit der wir kürzlich auch in Deutschland unterwegs waren...

Habt ihr mit dieser Band schon CDs rausgebracht?

Jacob Brehdal, vocalsJacob: Ja, drei CDs haben wir veröffentlicht, aber es ist ein ganz anderer Stil als HATESPHERE, das ist so'n New York Hardore-Ding, wir sind aber auch ständig dabei, neue Songs zu schreiben. Trotzdem ist HATESPHERE natürlich die Hauptband für mich. Was mache ich noch, wenn ich nicht für HATESPHERE spieleß Schlafen! Bis 12 Uhr Mittags (lacht)! Die anderen Jungs der Band, außer Peter, haben andere Vollzeitjobs.

Wie alt bist du?

Jacob: Ich bin 25.

Auf eurem letzten Album "Bloodred Hatred" habt ihr einen neuen Drummer eingesetzt, Mortem. Wie kam es zu dem Wechsel und hat er vor HATESPHERE in anderen - bekannten oder unbekannten - Bands gespielt?

Jacob: Er spielt in der Band RAUNCHY, die sind bei Nuclear Blast unter Vertrag. Die Band spielt so eine Art Modern Metal, eine Mischung aus STRAPPING YOUNG LAD und FEAR FACTORY. Bissschen strange, aber sehr gut. Im Februar kommt das neue Album raus, bei Nuclear Blast. Guter Stoff! Nun gut, nach unserem ersten Album wurde klar, dass unser alter Drummer irgendwie keine Lust mehr hatte, live zu spielen und Zeit mit der Band zu verbringen. Jedenfalls lernte ich dann Morten kennen, wir wurden richtig Freunde und irgendwann fragte ich ihn, ob er bei uns einsteigen will. Er ist ein sehr guter Drummer. Zuerst wollte er überhaupt nicht. "Keine Zeit..." und Blablabla, doch irgendwann hab ich's geschafft, dass er doch Gefallen an der Band fand und er stieg ein! Aber nun haben wir schon wieder einen neuen Schlagzeuger! Wusstet ihr das? 

(Allgemeines betretenes Kopfschütteln, Jacob lacht) 

Anders Gyldenøhr, drumsJacob: Yeah, "Release The Pain" und die Cover-Songs sind von dem neuen eingespielt worden. Morten ist nach Kopenhagen gegangen, hat einen Job angenommen und so. Er hatte nicht mehr die Zeit und die richtige Attitüde, so viel Zeit mit der Band zu verbringen und live zu spielen. Es war halt nicht sein Ding, eine Stunde am Tag auf der Bühne zu stehen und den Rest des Tages nichts zu tun. Er wollte dann die Band verlassen, und wir dachten: "Oh nein! Nicht schon wieder einen neuen Drummer." Wir hatten doch erst 15 Shows mit Morten gespielt, die THE HAUNTED-Konzerte und ein paar Festivals. Wir sagten: "...du darfst nicht gehen! Du bist so gut!" Er tat es trotzdem... Tja, und dann war da ein Freund namens Anders Gyldenøhr, über 30 Jahre alt, also schon ziemlich alt (Vorsicht, Herr Bredahl! - uwe), er spielte in der dänischen Band GROPE, die spielten früher Thrash, die letzten zwei Alben waren allerdings Rock-Alben. Anders ist auch ein sehr guter Drummer, aber der Anfang bei HATESPHERE war schwer für ihn. Wir mussten ihn erst einmal ein paar Gänge höher schalten, he he...  Ist hart für ihn, aber er ist sehr gut und wir sind glücklich mit ihm...yeah! 

Wie war für euch die Tour mit THE HAUNTED und der zweiten Band - ich vergesse immer den Namen - Masterdorn? (MASTODON, du Banause! - uwe)

Jacob: Oh, das war für uns eine sehr gute Tour. Wir hatten sehr viel Spaß, alles war gut arrangiert. Die Tour hatten einen großen Werbe-Effekt für uns, weil die Leute bei jedem Konzert sagten: "Wow, die erste Band ist gut!" Meistens ist es ja so, dass die erste Band scheiße ist und die Fans nur auf den Headliner warten, aber ich denke, wir haben einen sehr guten Job gemacht und den Leuten die Augen geöffnet. Wir haben viel Merchandise verkauft, wirklich sehr viel (lacht)! Also,Henrik Jacobsen, Guitar man kann sagen, die Tour war echt sehr positiv für uns.

Ich war mit einem Freund von mir in Groningen bei eurem Konzert mit THE HAUNTED. Mein Freund kannte vorher weder THE HAUNTED noch HATESPHERE. Ihr habt bei ihm besser abgeschnitten, als THE HAUNTED, weil es bei THE HAUNTED immer nur voll auf die Zwölf gibt, wogegenb ihr auch mal 'nen Gang zurück schaltet....es ist halt... äähm, naja, du weißt schon, wie euer Sound ist! (Allgemeines Gelächter) Wie war es denn sonst so mit THE HAUNTED? Waren sie fair zu euch? In Sachen Sound und so?

Jacob: Yeah, THE HAUNTED sind gute Jungs und es gab keine Probleme. Die einzigen Probleme gab es, als wir ihnen am Anfang der Tour ihren Whiskey geklaut haben. Sie sagten: "Tut das nie wieder!" und... okay... wir taten es auch nicht wieder, dann war das gut, haha. (lacht sich schief) Nee, aber es sind echt gute Jungs, wir hatten Spaß, alles war cool. War insgesamt 'ne prima Tour!

Mikael Ehlert, BassWelche drei Bands haben, oder hatten den größten Einfluss auf dich? Oder auf die Band insgesamt?

Jacob: Drei Bands, die mich am meisten beeinflusst haben...hmm, ich bin ein sehr großer Fan von EXHORDER, die alten Amis, haben sich ja aufgelöst...

"Slaughter In The Vatican"!

 Jacob: ...Jaaah! "Slaughter In The Vatican" ist einer meiner Lieblingsscheiben, die ist die Beste, einfach cool, ich liebe diese Scheibe! Der Sänger Kyle Thomas ist einer meiner Lieblingssänger! Außerdem bin ich ein großer Fan von den SUICIDAL TENDENCIES. "How Will I Laugh Tomorrow...", "Join The Army", und "The Art Of Rebellion" sind die drei besten Alben. Fuckin' cool! Und dann die alten METALLICA, "Kill 'Em All", "Master Of Puppets" ...

Wer mag die nicht?

Jacob: Yeah, klar... eigentlich höre ich jede Art von Musik und viele Stile haben mich beeinflusst. Ich höre auch viel Hardcore, wie MADBALL und BLOOD FOR BLOOD, SNAPSHOT und so'n Zeug, oder auch Punkrock, Rock 'n Roll-Zeugs und außerdem viel Death Metal, Thrash Metal.....  SUFFOCATION! Eine meiner Lieblingsbands überhaupt! Das ist der beste Death Metal, den ich kenne. Ich bin von vielen Stilen beeinflusst. Die anderen Jungs hören auch alles querbeet, aber meistens natürlich Metal! He he...

Was können wir denn in naher Zukunft in Sachen Live-Präsenz von HATESPHERE erwarten? Habt ihr 'ne Tournee in Deutschland geplant? Vielleicht eine Headliner-Tour? Ich frage stellvertretend für eine Menge Fans, die ihr in Deutschland habt (grins)!

Jacob: Ja... wir verhandeln im Moment mit jemandem aus Deutschland über eine Tour nächstes Jahr; als Support für eine amerikanische Band. Ich möchte den Namen noch nicht verraten, da alles noch nicht sicher ist. Aber es ist eine Band, die einen ganz anderen Stil spielt als wir - coole Band! Es soll im März losgehen, hoffentlich klappt alles! Dann geht's im April wohl auf Headliner-Tour, 20 Shows, glaube ich... Wir arbeiten noch dran. Wir werden definitiv nach Deutschland kommen, nächstes Jahr. Ferner werden wir auf dem "Party San"-Festival spielen, da sind wir schon gebucht. Auch wieder auf dem "Fuck The Commerce" und hoffentlich auf dem "Summer Breeze" und ein paar anderen Festivals, wir werden sehen. Viele, viele Shows nächstes Jahr! Hoffentlich klappt es auch mit Japan, wir wollen dort ein paar Konzerte geben. 2004 wird ein interessantes Jahr....

Eine Frage haben wir noch: Auf eurer Homepage ist auf einem Bild ein Sandwich mit Remoulade abgebildet. Die Remoulade ist in Form eines Pentagramms auf die Wurst gequetscht. Wie kam es zu dieser ominösen Pentagramm-Mayonaise? Ähmm, quatsch; Pentagramm-Remoulade!

Jacob: Wir waren im Studio, nahmen die "Bloodred Hatred" auf, es war grad' mal langweilig. Wir waren beim Essen: Brot mit Wurst und ääh..(Gelächter) dänische Wurst und Remoulade. Ich machte halt ein Pentagramm mittels dieser Remoulade. (Das sind mal Fakten! - micha) Das war's. Einfach aus Spaß, mehr nicht.

Keine tiefere Bedeutung dahinter?

Jacob: No! (lacht)
Okay, denk noch einmal drüber nach! Du hast eine Minute, dann erzählst du uns die wahre Bedeutung!

Jacob: Okay, der wahre Grund. Ähhm...(lacht sich schlapp), nein, ich mag einfach Wurst und Remoulade, nääh. Hähähäh, das ist alles, hähähäh, "Meat", ähhhh!! 

(click to hear)

Das soll es von uns aus gewesen sein. "Mange Tack" ("Vielen Dank" auf Dänisch - micha), dass du Zeit für uns hattest. Und danke für's Bier!

Jacob: Danke euch, dass ihr gekommen seid!


Das Interview führten Czelle, Micha und Youngstar Micki. Einen ausführlichen Live Bericht des Konzerts gibbet auch in der Rubrik Storys.....

Michael Jehles