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Review März 05: 100 DEMONS - 100 Demons - 2004 (9 Songs, 25:44 Minuten)
Fünf lange Jahre haben sich 100 DEMONS Zeit gelassen, um ihr Debüt-Album "100 Demons" zu veröffentlichen. Ich verstehe nicht, warum man so lange braucht für ein Album (darf ich dir mal kurz widersprechen, Mikki? Das 100 DEMONS Debüt erschien 2001 und hieß "In The Eyes Of The Lord". Ich frage mich allerdings, warum es die Band nicht geschafft hat, zumindest eine halbe Stunde Musik auf "100 Demons" zu veröffentlichen. -uwe), aber das wird sicher seine Gründe haben. Produzent dieses Albums war kein geringerer als Zeuss, der auch schon für SHADOWS FALL und HATEBREED an den Reglern saß. Somit ist dann ja wohl klar, was dieses Album zu bieten hat, nämlich die volle Packung Metalcore/Hardcore. Vergleichen kann man die "Dämonen" mit SICK OF IT ALL, MADBALL oder den glorreichen SUICIDAL TENDENCIES. Der erste Song "Time Bomb" klingt richtig geil und macht auch richtig Headbanging-Laune. Auch die Songs "Destiny Never Came" oder "His Father's Son" sind der Hammer. Obwohl ich wirklich nicht mit der Richtung Hardcore oder Metalcore beschäftige, aber bei einem Song wie "Dying In My Own Arms" war mein erster Gedanke: "Alter Schwede! Was ist das?" Jetzt erstmal CD-Player voll aufdrehen und dann nur noch mit meinen Kopf durch die Gegend drehen! Sooooooo geil! Wie eine Lawine walzt die Band so ziemlich alles nieder. Dann wundert es wirklich keinen, das 100 DEMONS aus der gleichen Stadt wie HATEBREED kommt! Schade für mich ist, das nicht gerade alle Lieder mir was auf die Fresse geben, aber da müsst ihr selber ein kleinen Hörtest machen. Was auch mal was anderes ist, ist dieses schöne Manga Cover, was einen Dämon darstellen soll. Auf dem Backcover sitzen zwei Typen in der untergehenden Sonne. Es sieht so aus, als ob der linke ein langes Schwert trägt und der rechte ohne Kopf da sitzt. Ohne Kopf? Man kann sich zwar denken, was da wohl passiert ist, aber dann stellt sich bei mir die Frage: wo ist der Kopf? Wer die Antwort weiß, bitte mail an mich! Zurück zum Album: "100 Demons" dürfte Hardcore/Metalcore-Fans auf jeden Fall gut einlaufen. Mir jedenfalls hat es gefallen! Und wenn ich mal wieder Party hab', und meine Gäste brauchen was Hartes in den Ohren (Ohrenstäbchen? -uwe), werde ich die 100 DEMONS-Scheibe auflegen.
Fazit: Wer auf Bands wie HATEBREED oder SUICIDAL TENDENCIES steht, kann hier blind zugreifen! 7,5 von 10 Punkten Michael Saathoff
Review Juni 04: 1349 - Beyond The Apocalypse - 2004 (9 Songs, 47:36 Minuten)
Für mich sehr überraschend, habe ich doch erstmals vor wenigen Monaten den Namen 1349 vernommen, existiert die Band bereits seit 1997, als sie aus den ehemaligen Mitgliedern ALVHEIMs entstanden ist. Mit "Beyond The Apocalypse" jedenfalls legt die Band ihre nunmehr zweite Album-Veröffentlichung vor. Diese ist denn auch recht gut gelungen, wird doch eine wirklich angenehme Mischung aus Black- und Thrash Metal alter Schule geboten, wobei das Verhältnis der beiden Stile überraschenderweise vollkommen ausgewogen ist. So trügt den auch der erste Eindruck, es handle sich bei "Beyond The Apocalypse" um ein typisches Prügel-Black Metal-Album, wobei ein wesentliches Merkmal entsprechender Veröffentlichungen lückenlos übernommen wurde. Bei jenem Merkmal handelt es sich um die Geschwindigkeit, die fast ohne jede Variation im höchsten Segment anzusiedeln ist. Nichtsdestotrotz gelingt es den Musikern selbst die komplexesten ihrer Thrash-Linien übersichtlich und druckvoll zu halten, zudem sie noch homogen in das Black Metal-Gerüst einzufügen. Der einzig wirkliche Kritikpunkt an der Musik von 1349 ist die Tatsache, dass das Schlagzeugspiel im Kontext der mitunter recht aufwendig arrangierten Gitarrenlinien zwar ausgesprochen präzise ist, sich aber, aufgrund der extremen Vielseitigkeit und der doch erheblichen Komplexität, mitunter etwas holprig und hektisch offeriert. Verantwortlich für eben jenen Teil des Albums ist übrigens Frost, seines Zeichens bekanntermaßen Mitglied von SATYRICON. Klanglich ist die Veröffentlichung bezüglich der einzelnen Instrumente ausgesprochen gelungen. Insbesondere die Gitarren sind mit einem hervorragenden Sound versehen. Auch wurden sämtliche Instrumente im Großen und Ganzen recht homogen zusammengemischt. Lediglich hätte dem Gesamtbild ein wenig mehr Sterilität gut getan, wirkt der Sound insgesamt doch etwas arg ungestüm. Insgesamt stellt "Beyond The Apocalypse" ein ausgesprochen gelungenes Black/Thrash Metal-Album dar, welches sowohl Black Metaller als auch Freunde des Thrash Metal begeistern sollte.
Fazit: Aggressive Mischung aus Black- und Thrash Metal. 8 von 10 Punkten Gastrezensent: T (dark.trial@web.de)
Review: 40 GRIT - Nothing To Remember - 2003 (13 Tracks, 49:50 Minuten)
40 GRIT begegneten mir zum ersten mal damals im
Vorprogramm von S.O.D.. Ich hab sie wirklich nicht besonders toll in
Erinnerung, aber da ja einiges an Zeit verflossen ist, versuche ich mal,
dieses Review ohne Vorurteile zu schreiben. Und ich bin positiv überrascht.
40 GRIT entfernen sich immer mehr vom
08/15-NuMetal-Gehüpfe und spielen ihre Alternative Rock-Talente mit einer
guten Portion Metal in einer Symbiose aus, die wirklich zu gefallen weiß.
Nach einem außerordentlich stimmigen und düsteren Intro (nein, ohne die
dabei allzu platt getretenen Keyboards, sondern minimalistisch und
zielsicher) beginnt der erste Song "No giving in" erst noch in
der genreüblich tiefergestimmten Weise. James Santiagos Organ brüllt
immer noch, aber schon wesentlich melodischer. Nach einigen wuchtigen
Strophenakkorden münden 40 GRIT in einen bis dato kaum erwarteten starken
Refrain mit mehrstimmigem Gesang und ebenso wie im Intro minimalistischen
und verdammt auf den Punkt kommenden Melodien. Die folgenden Songs haben allesamt das Zeug für ziemliche
MTVIVA-Rotation,
wobei vor allem bei "Last Time Around" ein sehr mitreißender
Refrain im Niveau des ersten Songs für so manchen Ohrwurm sorgen wird.
Ein Kalkül und ein Schielen gerade auf massig Airplay kann ich der Band
dennoch nicht vorwerfen, denn das Material kann durchaus auch sperrigere
Elemente vorweisen. "Pieces" beginnt mit einem klassischen
Metal-Gitarrenriff, welches mit sehr düsteren Melodien und einem verdammt
starken Refrain gepaart wurde. Ein sehr fesselnder Song, der hypnotisch -
aber ohne oberflächlichen Ohrwurmcharakter - einfach zum Zuhören zwingt.
Auch stellt "Pieces" den vorläufigen Höhepunkt der auf dieser
CD aufgebotenen Härtegrade dar. Nehmt PARADISE LOST zu "Draconian Times"-
Zeiten und verpasst ihnen noch einen Schuss alternativem Einschlag (aber
wirklich in erträglichen und kompositorisch durchaus aufwertenden Maßstäben).
Der dichte und stark komprimierte Sound dieser Produktion lässt dabei die
Instrumentierung klar erkennen und sorgt dennoch für einen guten Druck
und eine hohe Bandbreite an Volumen. Auch bei den weiteren Kompositionen bedient man sich genügend düsteren
Passagen, die dem Fan der "späten PARADISE LOST Hartphase"
durchaus zusagen. So auch der Titelsong, der so ganz und gar nicht nach
einer kalifornischen Rockband klingt, sondern musikalisch eher der Insel
zugeordnet werden müsste. Selbst die soften Passagen heben sich weit von
üblicher Effekthascherei ab und bieten eine anerkennenswerte
kompositorische Vielfalt (z.B. das Intro zu "Serenity Reigns"). Wie stilistisch offen
40 GRIT ans Werk gehen, merkt man nochmals deutlich
gegen Ende der CD. Das Startriff von "Higher Tides" und die
Strophe könnten eine Ballade von MILLENCOLIN einläuten und bringen in
den bisherigen Mischmasch Alternative/(Dark)Metal eine völlig neue
Komponente. "Part Of Me" mit seinem leichten Gothic-Einschlag
auf der Gitarre bietet einen mehrstimmigen Gesang, der mich stark an BLACK
SYMPHONY erinnert (ein sehr hypnotisches Stück). Bei "Taken Aside"
wechseln sich verstörende Gitarreneffekte, eine NuMetal-Strophe und ein
punkiger Refrain im insgesamt schnellsten Song der Scheibe ab, bevor der
Schlusstitel "Pull Out" leider ziemlich stumpf das restliche
Niveau nicht mehr hält und eher lästig ausklingt. Unter'm Strich bin ich dennoch sehr begeistert von der Wandlung dieser
Band. Die Schwachpunkte sind die typischen Airplay-Stücke zu Beginn und
der letzte Song, aber dazwischen (und bei 12 echten Songs spreche ich
immerhin von 2/3 starkem Material, welches übrigbleibt) wird ein - man
verzeihe mir den Zynismus - im Genre ansonsten recht unübliches Niveau
und kompositorisch fesselnde Vielfalt geboten. Den nächsten Liveauftritt
werde ich bei diesem Material sicherlich besser gelaunt verlassen als
damals.
Fazit: 7 von 10
Punkten Gastrezensent: Stefan "Steve"
Machwirth von http://www.was-ist-Fido.de