Storys: Festival Reports: Sweden Rock 2005

Festival Report des SWEDEN ROCK FESTIVALS am 09.06.2005 - 11.06.2005 in Norje, Schweden

Und es war Sommer

Das SWEDEN ROCK-Festival (oder kurz: SRF) 2005 verspricht mit einer Vielzahl von interessanten Bands ein ähnlicher Klassiker zu werden wie das Festival im Jahr zuvor, als Gruppen wie JUDAS PRIEST, SCORPIONS, EUROPE, TESTAMENT, EXODUS, IN FLAMES, ENTOMBED und NIFELHEIM das südschwedische Norje unsicher machten. Auch in diesem Jahr hat die Festivalleitung mit u.a. ACCEPT, MÖTLEY CRÜE, MOTÖRHEAD, ANTHRAX, DIO, SAXON, MEGADETH und NAPALM DEATH eine Menge guter Bands an Land gezogen. Ob diese, und natürlich all die anderen, beim diesjährigen SWEDEN ROCK auftretenden Bands, an die tollen Leistungen der Bands aus dem Vorjahr heranreichen können, bin ich herauszufinden von der Radio Gehacktes-Redaktion ausgesandt worden.

Das Ganze riskiert schon zwei Tage vor dem Anfang des Festivals in ein Desaster auszuarten. An diesem Tag ruft mich mein Kumpel Fredrik (mit dessen Auto er, meine Freundin und ich, wie im Vorjahr zwischen dem Festivalgelände und dem Sommerhaus meiner Verwandtschaft hin und her fahren wollen) an und teilt mir mit, dass er sein Ticket, das einen Wert von 1390 Kronen (immerhin Rund 150 Euro) hat, verlegt hat. So buche ich schnell telefonisch einen Mietwagen in dem 6000 Seelen-Örtchen Älmhult, wohin meine Freundin und ich am Tag vor dem Festival mit dem Zug fahren (anstatt nach Nässjö, wo uns Fredrik abgeholt hätte). Vom Bahnhof aus nehmen wir ein Taxi (übrigens das einzige in der Stadt) zu dem zehn Kilometer entfernten Sommerhaus. Am Tag darauf ist es endlich Zeit für das SWEDEN ROCK 2005! Wir fahren erst gegen 12.00 Uhr los, weshalb wir auch die Auftritte von CRYSTAL EYES und HELLFUELED verpassen. Ich habe mir in diesem Jahr vorgenommen, das Ganze etwas ruhiger angehen zu lassen und mir nur die "Rosinen rauszupicken", da ich mich im Vorjahr (wir berichteten) ganz schön abhetzen musste, weil ich mir so viele Bands wie möglich ansehen wollte. Die beiden oben genannten Bands sind somit die ersten "Opfer" dieses Systems, aber ich kümmere mich nicht groß darum, sondern gehe gleich durch zur "Festival Stage", die in diesem Jahr die Mannen von NAPALM DEATH entweihen werden. Cool dass eine Polit-Death-Grind-Band wie NAPALM DEATH die Chance bekommt, auf der Hauptbühne eines großen Festivals wie dem SWEDEN ROCK (man hatte im Vorfeld mit 21.500 verkauften Karten einen neuen Besucherrekord aufgestellt) aufzutreten. Obwohl es erst 13.30 Uhr ist, als Shane, Barney & Co. mit der Urgewalt eines führerlosen Panzers in den sonnigen Nachmittag hereinbrechen, haben sich immerhin rund 2000 Metaller eingefunden, um das volle Brutalo-Brett über sich ergehen zu lassen. Der Set von NAPALM DEATH ist genial, da er nicht nur neuere Stücke (u.a. "Silence Is Deafening", "The Great And The Good", sowie das Titelstück von der neuen Scheibe "The Code Is Red, Long Live The Code") sondern auch alte Klassiker wie "The Kill", "Deceiver", "Suffer The Children" (das Barney dem nach der Flutkatastrophe in Asien verstorbenen NASUM-Sänger Mieszko Talarczyk widmet), "Scum", "Life" und "Siege Of Power" (Jaaaaa! -überschwänglicher Kommentar des Verfassers) enthält. Außerdem würzen NAPALM DEATH ihren Set noch mit ein paar Coverstücken ("Lowlife" von CRYPTIC SLAUGHTER und "Nazi Punks Fuck Off" von den DEAD KENNEDYS), bevor sie gegen 14.45 Uhr die "Festival Stage" verlassen. Für die Statistiker: Zur gleichen Zeit wie N.D. trat übrigens die dänische Gruppe FORCE OF EVIL auf der "Spendrups Stage" auf.

Setlist ANTHRAX
Among The Living
Got The Time
Caught In A Mosh
A.I.R.
Madhouse
Antisocial
D.O.A.
Efilnikufesin (N.F.L.)
Medusa
Indians
Be All, End All
I Am The Man
Metal Thrashing Mad
I Am The Law

Es ist nun 15.00 Uhr, und es folgt (während sich auf der "Sweden Stage" FREAK KITCHEN für ihren Auftritt rüsten) auf der "Rock Stage" der Auftritt einer Band, auf den ich mich im Vorfeld des SWEDEN ROCK besonders gefreut habe: ANTHRAX. Wie wird der Auftritt der fünf New Yorker, die in diesem Jahr zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder in ihrer klassischen 80er Jahre-Besetzung Scott Ian (Gitarre), Charlie Benante (Schlagzeug), Joey Belladonna (Gesang), Dan Spitz (Gitarre) und Frank Bello (Bass) auftreten, ausfallen? Die Antwort fällt gleich mit dem ersten Hammer-Song "Among The Living" positiv aus, dem die Jungs gleich noch "Got The Time" folgen lassen. Die ca. 7000 bis 8000 Zuschauer sind begeistert. Joeys Stimme klingt zwar ein bisschen rostig, aber die Songs werden mit so viel Enthusiasmus vorgetragen, dass dies nicht weiter wichtig ist. ANTHRAX hauen den Zuschauern (u.a auch ein paar Eintracht Frankfurt-Fans und Shane Embury, die ich im Publikum gesichtet habe) einen Thrash-Hit nach dem anderen um die Ohren: "A.I.R.", das geniale "Madhouse", "Indians", "Metal Thrashing Mad"... Der Gig von ANTHRAX ist genauso gut, wie ich es mir vorher erhofft hatte. Mit einem verträumten Lächeln im Gesicht wende ich mich wieder der "Festival Stage" zu...

…auf der um 16.30 Uhr Dave Mustaine und seine Band MEGADETH ihre Instrumente erschallen lassen. Es tut mir fast schon in der Seele weh, es sagen zu müssen, aber der Gig ist nicht so besonders begeisternd. Die Songs werden zwar technisch perfekt vorgetragen, aber irgendwie können mich, der ich eh nie ein besonders großer MEGADETH-Fan gewesen bin, die Songs nicht mitreißen. Nur bei den "Hits" ("Skin On My Teeth", "Symphony Of Destruction", "Rattlehead" und "Peace Sells") geht's in meinen Ohren richtig gut ab. Auch verabschiedet sich Dave Mustaine vor dem letzten Song von den Rund 5000-6000 Zuschauern mit einem symphatischen "Ni har varit underbara!" (zu deutsch: "Ihr wart wunderbar!"). Leider ist dies alles summa summarum zu wenig, um unter dem Schlussstrich den Gig besser als irgendwo zwischen den Schulnoten "Befriedigend" und "Ausreichend" anzusiedeln. Vielleicht hätte ich mir besser CRUCIFIED BARBARA ansehen sollen, die zur gleichen Zeit wie MEGADETH auf der "Spendrups Stage" aufgetreten sind. Naja, vielleicht beim nächsten Mal...

Setlist SAXON
Heavy Metal Thunder
Dogs Of War
Backs To The Wall
Strong Arm Of The Law
Solid Ball Of Rock
Dragons Lair
The Eagle Has Landed
Man And Machine
And The Bands Played On
Motorcycle Man
Dallas 1 PM
747 (Stranger In The Night)
Princess Of The Night
Denim And Leather
Wheels of Steel
Crusader

18.15 Uhr: Während auf der "Sweden Stage" die holländischen WITHIN TEMPTATION, sowie auf der "Spendrups Stage" die schwedischen THYRFING auftreten, geht's auf der "Rock Stage" mit dem englischen Metal-Urgestein  weiter. Die Jungs brettern auch gleich mit "Heavy Metal Thunder" los. Besser hätten sie ihren Gig meiner Meinung nach gar nicht einleiten können, da "Heavy Metal Thunder" mein Lieblingssong von SAXON ist. Nachdem ich aus dem Headbanging-Rausch wieder halbwegs erwacht bin, höre ich noch die letzten Töne von "Dogs Of War", bevor es mit ein paar alten Klassikern weitergeht: "Backs To The Wall", "Strong Arm Of The Law" und "Solid Ball Of Rock". Zwischendurch kommen wie gewohnt immer wieder ein paar coole und trockene, mal kürzere, mal längere Kommentare von Sänger Biff Byford, dessen Röhre auch nach über 25 Jahren Rock 'n' Roll immer noch genial ist. Unter anderem kommentiert Herr Byford die über der Bühne schwebende Bomber-Lichtanlage von MOTÖRHEAD mit "I see Motörhead brought their Messerschmitt this year...". Dem Ganzen soll wohl, wie ich später erfahre, ein kleines Gerangel zwischen SAXON, dem Veranstalter und den Motörköpfen um Gagen und Lichtanlagen (SAXON haben in diesem Jahr, im Vergleich zum letzten Auftritt auf dem SWEDEN ROCK, nicht ihre Adler-Lichtanlage mit dabei) vorausgegangen sein. Der diesjährige Auftritt ist übrigens der vierte Gig von SAXON auf dem SWEDEN ROCK FESTIVAL, womit sie zu den Rekordteilnehmern auf dem größten schwedischen Metalfestival zählen. Der einzige langweilige Teil des Gigs ist, als SAXON beim Song "Wheels Of Steel" das alte "Publikum-Mitsing-Spielchen" (genau wie HELLOWEEN auf der selben Bühne im Jahr zuvor) anleiern. Erst singt (gröhlt) die linke Seite des Publikums, dann die rechte, dann wieder die linke... Gähn! Aber egal: Alles im allen ist der Gig genial, und SAXON werden nach ihrem letzten Lied "Crusader" zurecht mit lautem Jubel von den Fans verabschiedet. Ich denke der fünfte Gig von SAXON auf dem SRF wird nicht lange auf sich warten lassen.

Setlist MOTÖRHEAD
Doctor Rock
Stay Clean
Shoot You In The Back
Love Me Like A Reptile
Killers
Metropolis
No Class
Over The Top
I Got Mine
In The Name Of Tragedy
Dancing On Your Grave
R.A.M.O.N.E.S.
Sacrifice
Just 'Cos You Got The Power
Going To Brazil
Killed By Death
Iron Fist
Bomber
Ace Of Spades
Overkill

Geschlagen werden Biff Byford, Paul Quinn & Co. im Bezug auf Teilnahmen am SRF nur von ganz wenigen Bands, u.a. der Gruppe, die sich um 21:45 Uhr auf die Bühnenbretter der "Rock Stage" stellt: die oben erwähnten MOTÖRHEAD. Die Band tritt in diesem Jahr zum sage und schreibe fünften Mal auf dem SWEDEN ROCK FESTIVAL auf. Wer glaubt, dass das Publikum deswegen keinen Bock mehr auf die englisch/schwedische Combo hat, der ist gewaltig im Irrtum. Vor der "Rock Stage" haben sich gut 10000-12000 Fans eingefunden, um sich Phil Campbell (Gitarre), Mikkey Dee (Schlagzeug) sowie die lebende Legende Ian "Lemmy" Kilmister (Bass & Gesang) reinzuzwitschern. Doch bevor ich zum Auftritt von MOTÖRHEAD komme, schnell noch etwas für die Statistik: nach dem Set von SAXON traten auf der "Festival Stage" die Space-Pop-Rocker STYX ("Domo Arigato Mr. Roboto...", die älteren unter euch werden sich bestimmt noch daran erinnern) (und was bitte ist mit "Boat On The River?" -uwe), die mich ehrlich gesagt nicht so antörnen, sowie auf der "Spendrups Stage" PAGANS MIND (für die ursprünglich angekündigten ANGRA), die ich mir auf dem GATES OF METAL 2004 bereits angesehen hatte, auf. Bei diesen beiden Bands habe ich erstmal eine Pause eingelegt und ein wenig relaxed. Doch nun wird's wieder richtig gut: Lemmy haut in die Bass-Saiten und lässt einen Rock-Hammer nach dem anderen auf das Publikum los. Der Auftritt (mittlerweile mein achter MOTÖRHEAD-Gig) ist in gewohnter Manier sehr gut, aber was soll man über diese Metalrock-Legende, die seid 30 Jahren im Business ist und über 180 Songs im Repertoire hat, noch schreiben, was nicht schon tausendmal geschrieben worden ist? Ich versuche es trotzdem, auch auf die Gefahr hin, irgendetwas wiederzukäuen: Am heutigen Tage hat Lemmy eine Sonnenbrille auf (zuviel Jack Daniels am Tag vorher?), und überhaupt scheint "Mr. Motörhead" sehr gut drauf zu sein, da habe ich ihn bei anderen Auftritten schon wesentlich mehr "grumpy" erlebt. Bei "Killed By Death" kommen zwei leichtbekleidete, feuerspuckende Damen auf die Bühne, und bei "Bomber" senkt sich dann majestätisch die oben erwähnte Bomber-Lichtanlage von der Decke der Bühne herab. Auch die Setlist lässt eigentlich nichts zu wünschen übrig, da sie sowohl Klassiker wie "Ace Of Spades" und "Overkill", als auch Stücke enthält, die live eher selten von MOTÖRHEAD vorgetragen werden (wie z.B. "I Got Mine" vom unterbewerteten Album "Another Perfect Day"). Würde ich zehn Mal die Möglichkeit haben, entweder einem NAZARETH- (die auf dem SRF zeitgleich mit MOTÖRHEAD auftreten) oder einem MOTÖRHEAD-Gig beizuwohnen, so würde ich mich zehn Mal für MOTÖRHEAD entscheiden. Mit MOTÖRHEAD ist es wie mit Persil: "Da weiß man, was man hat!". Bravo Lemmy, Phil und Mikkey, ihr habt mich zum achten Mal glücklich gemacht!

Setlist ACCEPT
Starlight
Living For Tonight
London Leatherboys
Metal Heart
Love Child
Breaker
Head Over Heels
Neon Nights
Restless And Wild
Son Of A Bitch
Turn Me On
T.V. War
Up To The Limit
Monsterman
Flash Rockin' Man
Burning
Princess of The Dawn
Fast As A Shark

Nun ist es 23:30 Uhr. Es ist merklich kühler geworden, und meiner Freundin und mir fallen immer wieder die Augen zu. Auch das Gähnen (aus Müdigkeit, nicht Langeweile) zu unterdrücken, fällt immer schwerer. Wir entschließen uns schon vor dem Auftritt von ACCEPT, nach zehn Songs Richtung Sommerhaus abzudampfen. Wenn ich ein Festival organisieren würde, würde die letzte Band um 22:00 Uhr anfangen und um 00:00 aufhören. Das ist o.k., aber 2:00 Uhr, wie auf dem SWEDEN ROCK? Nun ja, genug gemosert. ACCEPT sind auf alle Fälle, genau wie auf dem ROCK HARD FESTIVAL einige Wochen zuvor, super. "Starlight", "London Leatherboys", "Metal Heart", "Breaker", "Neon Nights" und "Restless And Wild" gehören zu den vierzehn Songs (ja, wir haben etwas "verlängert"), die meine Freundin und ich noch live miterleben. Da der Parkplatz jedoch einen guten Kilometer vom Gelände entfernt liegt, bekommen wir noch vier weitere Songs mit, bevor wir uns in den Wagen setzen und die Heimreise antreten. Der erste Tag des SWEDEN ROCK hat mir sehr gut gefallen, und er steht den drei Tagen des vergangenen Jahres in nichts nach.

Am nächsten Tag (anfangs bewölkt und leichter Wind, gegen Abend dann wieder Sonne) kommen wir nach Rund sechs Stunden Schlaf und einer Anreise von 1½ Stunden gegen kurz vor 14.00 Uhr auf dem Festivalgelände an. Dadurch haben wir die Auftritte vom ARCH ENEMY-"Ersatz" MUSTASCH, THE LIZARDS und SABATON verpasst, und bekommen noch die letzten beiden Songs von ROB ROCK, die auf der "Spendrups Stage" auftreten, mit. Anschließend schlendere ich gemütlich zur "Festival Stage" hinüber (auf dem Weg dorthin treffe ich übrigens Götz Kühnemund, der, wie auch im Vorjahr, mit seinem ROCK HARD-Team auf dem SRF zugegen ist) wo ich mir das letzte Drittel des Gigs von Zakk Wylde's BLACK LABEL SOCIETY ansehe. Ich finde seinen Stoner-Rock voll ok, und genauso ok ist auch der Auftritt.

Nach dem Auftritt von BLACK LABEL SOCIETY geht's ab zur "Sweden Stage", wo die amerikanischen Thrasher OVERKILL auftreten werden (gleichzeitig treten auf der "Rock Stage" HELIX und auf der "Spendrups Stage" LANA LANE auf). Blitz und seine Mitstreiter geben wie gewohnt alles, und die ca. 2000 Fans werden mit u.a. "Rotten To The Core", "Wrecking Crew", "Hello From The Gutter" und "Fuck You" ordentlich durch die US-Thrash-Mangel gedreht. Auch der poppige "Hit" aus den 80ern "In Union We Stand" wird gespielt, sowie als letzter Song das AC/DC-Coverstück "Dirty Deeds Done Dirt Cheap". Interessant: EXODUS hatten im Vorjahr, auf genau derselben Bühne ebenfalls "Dirty Deeds..." als letzten Song gespielt! Reiner Zufall? Whatever, auf alle Fälle spielt bei einem Song (ich glaube, es ist "Elimination") Mike Portnoy von DREAM THEATER Guestdrums (dieses zum zweiten Mal, das erste Mal war bei einem Gig in N.Y.), und am Ende des Gigs steigt Bobby in den Photograben, um sich bei den Fans zu bedanken. In Gedanken bedanke ich mich bei und verneige mich vor OVERKILL und wende mich der "Festival Stage" zu.

Um 16.30 offenbart sich auf der Hauptbühne des SRF die Band KANSAS, während auf der "Spendrups Stage" die Band SYMPHORCE spielt. Auch wenn der Jazz-Folk-orientierte Hardrock von KANSAS nicht so richtig mein Bier ist, zeigt sich auch hier wieder die meiner Meinung nach positive Einstellung der Organisatoren des SWEDEN ROCK, auch Bands, die nicht Heavy-, Thrash-, Speed-Metal oder Glamrock spielen, einzuladen. Die Mucke von KANSAS (beste Songs: "Point Of No Return", "Carry On My Wayward Son" und "Dust In The Wind") ist, genau wie bei z.B. HAWKWIND im Jahr zuvor, optimal zum abchillen, bevor es dann anschließend wieder mit einer härteren Gangart weitergeht.

Diese härtere Gangart bieten um 18.10 auf der "Spendrups Stage" die Jungs von SATANIC SLAUGHTER. Die satanischen Schlachter aus Schweden servieren den Besuchern des SWEDEN ROCK die erste ordentliche Portion Black Metal. Schnell, hart, aggressiv. Direkt nach dem ersten Song verkündet Sänger Anders Deblén, dass es SATANIC SLAUGHTER seid nunmehr bereits 20 Jahren gibt, und dass dieser Gig der letzte der Band sein wird. Die ca. 500 anwesenden Metaller nehmen diese Botschaft dennoch relativ gelassen hin (bis auf einen Fan, der gleich nach einer Reunion verlangt) und bangen sich lieber zu den folgenden Songs die Seele aus'm Leib, Pardon: Kopf! Hoch erhobenen Kopfes verlassen dann auch nach ihrem 40-minütigen Auftritt SATANIC SLAUGHTER die Bühne, um sich in den verdienten Metal-Ruhestand zu verabschieden.

Ich bleibe, während auf der "Rock Stage" DREAM THEATER und auf der "Sweden Stage" ROBIN TROWER ihre Gigs zuende spielen, sowie HAMMERFALL auf der "Festival Stage" ihren Gig beginnen, vor der "Spendrups Stage" sitzen, und gönne mir eine 40-minütige Auszeit. Ich sehe dem Auftritt der METALLICA-Vorbilder DIAMOND HEAD entgegen, um einmal zu sehen, was die noch so draufhaben. Und um 19.20 Uhr geht es auch gleich munter mit "It's Electric" los. Die Musik von DIAMOND HEAD ist vielleicht nicht jedermanns Sache, ich hingegen finde den 80er-Jahre-Metal der fünf Engländer gut. Ich kann sehr gut verstehen, dass die Jungs von METALLICA auf die Band abgefahren sind (immer noch abfahren?). Die neueren Songs ("Give It To Me" und "Mine All Mine") sind ok, aber es sind vor allem die alten Klassiker, wie das eben erwähnte "It's Electric", "The Prince", "Helpless" und natürlich "Am I Evil", auf die die rund 1000 anwesenden Fans abfahren. Alles in allem ein 1A Gig von DIAMOND HEAD.

Heute ist für mich der Tag der "Spendrups Stage", denn auch nach dem Auftritt von DIAMOND HEAD bleibe ich vor der kleinsten der vier SRF-Bühnen sitzen, um auf BEHEMOTH (die zeitgleich mit VIXEN, die auf der "Sweden Stage" auftreten, spielen) zu warten. Aus der Ferne schallen die Songs von HAMMERFALL (u.a. "Renegade" und "Let The Hammer Fall"), die ja bekanntlich auf der "Festival Stage" auftreten, herüber. Mich nun mit den tausenden dort versammelten Fans zu drängeln, habe ich, ehrlich gesagt, heute keine Lust, und so genieße ich den Auftritt der Göteborger von weitem, soweit der Soundcheck der BEHEMOTH-Crew dies zulässt. Es ist 20.45 Uhr, und ab geht der Death-Metal-ICE, nächster Halt: Hades! Ähnlich wie NIFELHEIM 2004, räumen BEHEMOTH auf dem diesjährigen SWEDEN ROCK FESTIVAL ordentlich ab, nur dass die vier Polen mehr Glück mit dem Wetter haben, als ihre schwedischen Kollegen im Jahr davor, da sich mittlerweile so gut wie alle Wolken verzogen haben, und nun die Abendsonne vom Himmel lacht. Ich kenne zwar so gut wie keine BEHEMOTH-Songs, aber was ich zu hören kriege, gefällt mir sehr gut, vermutlich, weil sie mich musikalisch und von ihrem brachialen Sound her, sehr stark an meine Death Metal-Faves MORBID ANGEL erinnern. Gig gut, Musik gut, weiter im Text.

Nun zum letzen Gig für meine Wenigkeit an diesem zweiten Abend des SRF 2005, STATUS QUO. "Und was ist mit SAMMY HAGAR?", werden nun diejenigen unter euch, die das Programm des diesjährigen Festivals gelesen haben, und eventuell ein Fan des Ex-VAN HALEN-Sängers sind, empört ausrufen. Dazu später mehr. Zu STATUS QUO: Die fünf betagten Herren unterhalten in gewohnter Manier mit ihrem Rock 'n' Roll die Fans, jung wie alt. Hier fliegt die Boogie-Kuh über den Rock-Himmel, hier boxt der Papst in Cowboystiefeln, und genau wie bei MOTÖRHEAD gilt auch hier die alte Persil-Formel. Nach all diesen - dennoch ernst gemeinten - Phrasen fällt mir nichts mehr ein, was ich über diese Rock-Dinosaurier noch schreiben könnte. Als sie nach 45 Minuten außer "Sweet Caroline" noch keines von ihren klassischen Liedern (ich denke da z.B. an "In The Army Now", "Down Down", "Whatever You Want" und natürlich "Rockin' All Over The World") gespielt haben, ist bei mir der Ofen aus, und ich wende mich gegen Mitternacht dem Ausgang zu.

Doch was ist nun mit SAMMY HAGAR? Fällt sein Konzert etwa aus? Mitnichten! Außer den Tatsachen, dass es wieder ziemlich kalt geworden ist, mir bald die Augen zufallen und morgen auch noch ein langer Festivaltag bevorsteht, ist der wichtigste Faktor für's nicht da bleiben, dass SAMMY HAGAR für mich persönlich ganz einfach kein Headliner ist, für den es sich lohnen würde, noch zumindest ein bis zwei Stunden dazubleiben. JUDAS PRIEST, SCORPIONS, EUROPE als Headliner 2004, sowie ACCEPT und MÖTLEY CRÜE als Headliner 2005 kann ich voll und ganz vertreten, aber SAMMY HAGAR... Sorry Dudes, das sehe ich nicht ein. Um 17.00 / 18.00 Uhr kann ich mir SAMMY HAGAR reinpfeifen, aber um 23.30...? Als SAMMY auftritt, befinde ich mich schon wieder im Sommerhaus meiner Verwandtschaft und freue mich auf den dritten Tag des SRF 2005.

Samstag. Ich treffe gegen 14.30 Uhr auf dem Festivalgelände ein (habe WE, THERION, SHAKRA, NIGHTINGALE und KIM MITCHELL verpasst), und platziere mich gleich vor der "Spendrups Stage", um auf den Auftritt von drei Herren aus Schweden (Gustaf Jorde -Bass/Gesang, Lars Löfvén -Gitarre und Mattias Modin -Schlagzeug), die in einer Band Namens DEFLESHED spielen, zu warten. Der Gig beginnt um 14.50 Uhr und schon nach den ersten Songs fällt mir eine passende Überschrift zu DEFLESHED ein: "Die MOTÖRHEAD des Death-Metal". Ganz einfach, weil sie geradlinige, harte Musik machen, nur halt brutaler als Lemmy und Co. Hui, hier geht's ab! Hier wird nicht lange gefackelt, sondern ordentlich losgebolzt, dennoch nicht ohne Finesse, denn es wird nicht einfach nur "gedroschen", sondern die Songs sind auf eingängigen Riffs aufgebaut. DEFLESHED hinterlassen bei mir einen sehr guten Eindruck. Nach ihrem 40-minütigen Set gehe ich zu meinen Lieblingsbüschen, um Wasser zu lassen. Die Büsche stehen auf einer kleinen Anhöhe oberhalb der "Sweden Stage" , vor der sich mehrere tausend Fans versammelt haben. Neugierig luge ich hinter den Büschen hervor, um den Grund für diesen Menschenauflauf zu erfahren. Es ist SEBASTIAN BACH. Bin schon ein wenig überrascht. Wenn SKID ROW da aufgetreten wären, hätte ich den "Aufruhr" ja verstanden, aber SEBASTIAN BACH... Nun ja, die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, und so ziehe ich zur Hauptbühne weiter, um mir einen guten Platz für YNGWIE MALMSTEEN zu sichern. Dort angekommen, lasse ich noch die letzten AOR-Songs von MAGNUM (die auf der "Rock Stage" auftreten) an mir vorüberplätschern, während ich schon gedanklich bei YNGWIE's magischen Fingern bin...

Schon bevor YNGWIE MALMSTEEN um 16.30 auf der "Festival Stage" seinen Einzug hält, hört man den Meister hinter der Bühne ein paar Aufwärmübungen machen. Kurze Zeit später ist er dann endlich da, Schwedens wohl bekanntester Metal-Guitarero aller Zeiten. Mr. YNGWIE MALMSTEEN kredenzt den Zuschauern zusammen mit seinen Untertanen, sorry, Mitstreitern, als erstes Lied den Song "Rising Force". Hier wird Musik zelebriert, das ist Mucke allerhöchster Klasse, und kein anderer kann die Gitarre so schön um seinen Oberkörper kreisen lassen wie YNGWIE. Es macht mich schon ein wenig stolz, dass einer der besten Gitarristen der Welt ein Landsmann von mir ist, und ich denke, so geht es vielen im Publikum. Die Wikingerbrust schwillt sogar noch ein Stückchen, als YNGWIE in einen Song die schwedische Nationalhymne mit einbaut. Am Ende des Gigs (Beste Songs: "I Am A Viking", "I'll See The Light Tonight", sowie das oben erwähnte "Rising Force") zerschlägt YNGWIE dann in klassischer Ritchie Blackmore-Manier eine seiner Ersatzgitarren und verehrt einigen glücklichen Personen im Publikum die Bruchstücke. Eifrig Luftgitarre spielend gehe ich anschließend rüber zur "Sweden Stage". Ach ja, noch ein Nachtrag für die Statistiker: Auf der "Spendrups Stage" spielten während des YNGWIE MALMSTEEN-Gigs FACE DOWN, und ACT.

Von ACT bekomme ich noch ein paar Töne mit, als ich auf dem Weg zur "Sweden Stage" an der "Spendrups Stage" vorbeischreite. Mein Hauptaugenmerk gilt jedoch nun der finnischen Band SONATA ARCTICA, deren Auftritt um 18.15 Uhr - zeitgleich mit dem von BLACKFOOT ("Rock Stage") - beginnt. Bei SONATA haben sich mindestens genauso viele Metaller vor der Bühne versammelt, wie vorher bei SEBASTIAN BACH, und dies, obwohl ca. zehn Minuten vor dem Gig ein leichter Nieselregen eingesetzt hat. Pünktlich zum Intro hört es dann jedoch auf zu nieseln, und SONATA ARCTICA eröffnen einen erneut klasse Gig. Es ist das dritte Mal innerhalb eines Jahres, dass ich diese Power Metal (hat da jemand "Frauen-Metal" gesagt?) -Band live sehe, und dieser Gig ist mindestens genauso gut wie die auf dem GATES OF METAL 2004 und auf dem ROCK HARD FESTIVAL 2005. Außer populären Songs wie "Blinded No More", "Victorias Secret" und "Last Commandment" spielen SONATA ARCTICA am heutigen Abend auch u.a. einen Song von der ersten Platte "Ecliptica" namens "Blank File" , den sie laut eigener Aussage lange nicht live gespielt haben. Das klassische "We Need Some (Finlandia-) Vodka" beendet den Auftritt der fünf Finnen, der in meinen Augen und Ohren ein erneuter Triumph in ihrer noch relativ jungen Karriere ist.

Setlist CANDLEMASS
Black Dwarf
Mirror Mirror
Under The Oak
Assassin Of The Light
Copernicus
Dark Reflections
Solitude
At The Gallows End
Seven Silver Keys
Bearer Of Pain
A Sorcerer's Pledge
Well Of Souls
Dark Are The Veils of Death

Nun aber schnell rüber zur "Festival Stage", wo in ein paar Minuten CANDLEMASS ordentlich abdoomen werden. Pünktlich um 20.00 wird der Auftritt standesgemäß mit Glockengeläut eingeleitet, worauf Leif Edling (Bass), Messiah Marcolin (Gesang), Mats "Mappe" Björkman (Gitarre), Jan "Janne" Lindh (Schlagzeug) und Lars "Lasse" Johansson (Gitarre) den Song "Black Dwarf" vom neuen Album folgen lassen. Das Doom-Quintett, das auf der Bühne vor einer Wand aus Marshall-Verstärkern und vier großen, von innen erleuchteten, weißen Kreuzen auftritt, stampft und walzt mit ihren Songs alles nieder, und optisch verpasst Sänger Messiah dem ganzen noch den letzten Schliff, als er ein ums andere Mal seinen "Doomdance" zum Besten gibt. Bei "Solitude" habe ich einen Klumpen im Hals und eine Träne im Augenwinkel. Durch "Solitude" schloss ich Mitte der 80er meine erste Bekanntschaft mit dieser Band, und nun durfte ich diesen geilen Song mal live mit Messiah am Gesang erleben. Einfach schön! Doomdancend bewege ich mich nach dem Set von CANDLEMASS Richtung "Rock Stage", während aus der Ferne noch die letzten Töne des Gigs von STATETROOPER herüberklingen, deren Auftritt auf der "Spendrups Stage" sich langsam dem Ende entgegen neigt. Pech bei der Einteilung des Zeitschemas hatte übrigens auch die Band MORGANA LEFAY, die während der Gigs von SONATA ARCTICA und CANDLEMASS auf der "Spendrups Stage" auftreten "mussten".

Setlist DIO
Killing The Dragon
Egypt (The Chains Are On)
Stargazer
Stand Up And Shout
Holy Diver
Sunset Superman
Don't Talk To Strangers
Man On The Silver Mountain
Long Live Rock'n'Roll
Shivers
Gates of Babylon
Heaven And Hell
We Rock
Rainbow In The Dark

Zeit: 21.45 Uhr. Ort: Norje/Schweden. Platz: "Rock Stage". Eine der coolsten Stimmen des Hardrock, dessen Besitzer einmal von Lemmy Kilmister als "Elvis des Heavy Metal" bezeichnet worden ist, erklingt über dem Gelände des SWEDEN ROCK. Die Rede ist natürlich von keinem anderen als RONNIE JAMES DIO. Seine Stimme ist, obwohl er über 60 Jahre alt ist und die ganz hohen Töne nicht mehr so wie noch vor 15-20 Jahren hinkriegt, immer noch unglaublich kraftvoll. DIO gibt an diesem, wie an so vielen anderen Abenden zuvor auch, nicht nur Songs von seiner Solo-Band zum Besten, sondern auch Lieder aus seiner RAINBOW- und BLACK SABBATH-Zeit. Einen dieser älteren Songs ("Man On The Silver Mountain") widmet er dann auch seinem alten Kumpel Ritchie Blackmore. Die Wolken, die den größten Teil des Tages über dem Festivalgelände gehangen hatten, haben sich nun verzogen, dafür ist es ist nun verdammt kalt, ich würde mal schätzen so um die zehn Grad, was sogar von RONNIE kommentiert wird. Doch meine Antarktis-Expeditions-Bekleidung (T-Shirt, Wollpulli, Kapuzenpulli, Jeans-Jacke) in Zusammenarbeit mit DIO's geilen Songs machen das Ganze noch erträglich. Mit dem schönen Song "Rainbow In The Dark" beendet RONNIE JAMES diesen Gig und ich wende meine halb verfrorenen Glieder der Hauptbühne zu. Statistiker aufgepasst: zeitgleich mit DIO spielte auf der "Sweden Stage" übrigens SAVOY BROWN.

Mir kommen beim Ausatmen mittlerweile Rauchwölkchen aus dem Mund. Man hat schon fast das Gefühl, dass es jeden Moment anfangen könnte zu schneien. Na ja, ganz so schlimm ist es nun wieder auch nicht, aber falls MÖTLEY CRÜE nicht richtig umwerfend sind, bin ich schneller weg als Speedy Gonzales. Um 23.30 fängt dann das Intro zum "MÖTLEY-CRÜE-Cirkus" an. Kurze Zeit später dröhnt dann auch schon der 80er-Hit "Shout At The Devil" aus den Boxen. Ich muss sagen, dass Tommy Lee (Schlagzeug), Mick Mars (Gitarre) und Nikki Sixx (Bass) ihre Sache sehr gut machen, denn die Musik klingt fast wie vom Band. Nur Vince Neil enttäuscht mich ein bisschen, da er bei den hohen Tönen ganz schön ins Krächzen kommt. Der Auftritt von MÖTLEY CRÜE ist o.k., mehr aber auch nicht. Ich schaue schon sehnsüchtig in Richtung Ausgang, will aber MÖTLEY eine faire Chance geben, sich zu präsentieren. Bühnentechnisch haben sie sich mit einer großen Lichtshow, jeder Menge Flammen, Rauch-Kanonen und halbnackten Tänzerinnen große Mühe gegeben, und die Songs (vor allem "Shout At The Devil", "Looks That Kill", "Live Wire" und "Girls, Girls, Girls") sind auch größtenteils gut. Was jedoch letztendlich den Ausschlag für meine erneut vorzeitige Abfahrt vom SWEDEN ROCK gibt, ist die mindestens 5-minütige Pause nach dem sechsten Song "Louder Than Hell", in der Tommy Lee seine "Titty-Cam" auspackt, in den Photograben hüpft und wie ein angetrunkener Collage-Student die Mädels im Publikum dazu auffordert ihre Brüste zu zeigen, damit er diese auf Video festhalten kann. Den zufriedenen Ausrufen von Herrn Lee zufolge scheinen einige Girls dieser Aufforderung auch nachzukommen. Die Aufnahmen von der "Titty-Cam" sollen dann, laut Tommy (oder war's laut Vince?) irgendwann auf der MÖTLEY-CRÜE-Homepage zu sehen sein. Ich bleibe noch bis zum neunten Song ("Wild Side"), und gehe dann mit meiner Freundin zum Auto, um die Heimreise anzutreten. Der Gig von MÖTLEY war, wie oben schon erwähnt, nett und ok, das war's dann aber auch schon.

Alles in allem war das SWEDEN ROCK 2005 ein gutes Festival. Es waren viele starke Bands (vor allem ANTHRAX, SAXON, MOTÖRHEAD, ACCEPT, OVERKILL, CANDLEMASS und DIO) da, das Festival war erneut ausverkauft, und das Wetter war (auch wenn's abends immer sehr kalt wurde) sehr gut. Wettermäßig konnte das SRF 2004 nicht mit der diesjährigen Veranstaltung mithalten, aber bandmäßig war das SWEDEN ROCK 2004 meiner Meinung nach ein wenig besser besetzt. Allein dass man dieses Jahr keine drei vollwertigen Headliner hatte, sagt schon einiges. Es ist aber auch schwer, ein phantastisches Billing wie das des letzten Jahres (JUDAS PRIEST, EUROPE, SCORPIONS, CHILDREN OF BODOM, ENTOMBED, EXODUS, HELLOWEEN, TESTAMENT, THE HAUNTED, U.D.O., IN FLAMES, MONSTER MAGNET, NIFELHEIM, HIRAX, HAWKWIND, GRAND MAGUS, D.A.D., ABRAMIS BRAMA, und, und, und...) zu toppen. Zur Veranschaulichung: Das SRF 2004 ist definitiv die Schulnote eins wert, und das SRF 2005 hat sich eine starke zwei redlich verdient. Ich bin zuversichtlich, dass die Veranstalter des SWEDEN ROCK im nächsten Jahr mindestens ein genauso gutes Startfeld wie das diesjährige ins Rennen schicken werden, also streicht euch schon jetzt den ersten Dezember 2005 in eurem Kalender rot an, ab dann wird's nämlich die Eintrittskarten für das SWEDEN ROCK 2006 zu kaufen geben.

Hier noch die Bands, die in diesem Jahr im Rockklassiker-Zelt aufgetreten sind: JUG MCKENZIE, THE RING, TRETTIOARIGA KRIGET, TEN 67, GEMINI 5, GODA GRANNAR, sowie eine große Anzahl von Coverbands, die den "Battle Of Tribute Bands" unter sich austrugen.

Die Benotung einiger Bands in der schwedischen Abendzeitung "Kvällsposten" (kurz "KVP"), und von meiner Wenigkeit (5= Geil!, 1=Grottenschlecht!):


Motörhead (KVP: 4, Martin: 5)
Accept (KVP: 4, Martin: 4)
Within Temptation (KVP: 3, Martin: Nicht bewertet)
Anthrax (KVP: 3, Martin: 4)
Megadeth (KVP: 2, Martin: 2)
Black Label Society (KVP: 2, Martin: 3)
Dream Theater (KVP: 2, Martin: Nicht bewertet)
Status Quo (KVP: 3, Martin: 2)
Hammerfall (KVP: 4, Martin: Nicht bewertet)
Sammy Hagar (KVP: 3, Martin: Nicht bewertet)
Candlemass (KVP: 4, Martin: 5)
Mötley Crüe (KVP: 3, Martin: 3)
Sebastian Bach (KVP: 2, Martin: Nicht bewertet)
Dio (KVP: 3, Martin: 4)
Yngwie Malmsteen (KVP: 2, Martin: 4)


Für Radio Gehacktes: Martin "Metal Elch" Missy