Storys: Festival Reports: Ear Terror Part II

Festival Report des EAR TERROR Part II am 01. - 02.11.2002 im JZ Alte Post, Emden

Letztes Jahr habe ich mir ein Ticket für beide EAR TERROR-Tage gekauft und bin dann nicht hingegangen. Das ist Support! Dieses Jahr war Erscheinen natürlich Pflicht und da ich bis auf OBSCENITY keine der zehn aufspielenden Bands bisher live gesehen hatte, natürlich umso mehr.

Die Augsburger PROFANITY hatten bereits im Vorfeld abgesagt, da einer der Musiker keinen Urlaub bekommen hatte. Die beiden Organisatoren Michael Dormann (ANASARCA) und Michael Eden (TEARS OF DECAY) hatten jedoch noch die Berliner HARMONY DIES für den zweiten Festival-Tag verpflichten können. Auch Freitag lief nicht alles so wie geplant: Florian Engelke und seine Mitstreiter von INGURGITATING OBLIVION mussten den Gig wegen einer Erkrankung ihres Drummers Dirk Janssen (DESPONDENCY) leider absagen. Doch auch hier wurde Ersatz gefunden. Die Emder Newcomer PENIS JUICE übernahmen den Part des Openers am Freitag. Aber genug der Vorrede, hier nun der Bericht:

PENIS JUICE (PJ) also, aus Emden. Sänger "Olli" hatte ich vor kurzem auf dem Gig von BY BRUTE FORCE, SARX und VAGINAL INCEST kennen gelernt. PJ sind erst vor drei Monaten gegründet worden, die Band hat noch kein Demo veröffentlicht und auch eine Website ist erst noch in Planung (versucht es doch öfter mal unter www.penisjuice.de). Line up: Manni (bass), Olli (vox), Andi (git), Basti (dr). Basser Andi hat heute leider keine Zeit. Statt dessen steht heute Krüger am Bass, der sonst bei MEATKNIFE hinter den Töpfen sitzt. "Wusste gar nicht, dass der auch Bass spielen kann". Kann er auch nicht, steht nur als optische Ergänzung auf der Bühne. Sein Bass ist gar nicht eingestöpselt. Trotzdem hat er nach dem Gig blutige Finger. Das nenne ich Einsatz! Olli glänzt mit 25 Variationen einer einzigen Ansage, die da lautet: "Das nächste Stück handelt von Körperflüssigkeiten". Eigentlich überflüssig, denn Stücke wie "Big dry Elephant cunt" oder "Big dicks in little chicks" (Jaahaa! Noch cooler als "A womans place is on my face" von LIVIDITY) lassen eh'  keine Fragen offen. Einzig der Song "I want to kill", den man erst heute geschrieben hat, handelt nicht von Körperflüssigkeiten, sondern von den beiden "Sniperschützen" in den USA. Sänger Olli gurgelt seine Texte mit Django-Mantel, Cowboy-Hut und Panzerknacker-Maske ins Mikro, alles in allem für den ersten Gig der Emder Grinder eine denkwürdige Vorstellung. "Stop and go Grindcore" gibt es auf die Ohren, und wenn ihr mal einen Urologen braucht, dann geht doch mal zu "Doktor Scrotum". Leider müssen PJ ihre Feuerprobe vor nur 50 Nasen bestehen. Olli ist trotzdem zufrieden: "Ich denke, für unseren ersten Gig war das echt okay. Wir sind ja völlig unvorbereitet gewesen, Michael Eden hat uns erst Donnerstag gefragt, ob wir spielen wollen. Leider konnte unser Basser Manni aus zeitlichen Gründen nicht kommen, so dass Krüger "aushelfen" musste."

GOREZONE haben es da schon besser: Knapp 100 Bombenleger tummeln sich vor der Bühne und lassen sich den "Gore-Death" der Oldenburger vor den Latz knallen. Besonders Shouter Torben ist mit seinen zwei Metern eine imposante Erscheinung und seine Stimme ist auch ohne Pitchshifter furchteinflößend. GOREZONE-Drummer Sebastian Bösche ist nach "einem gekonnten Köpper in die Innenstadt von Varel" (Zitat von der GOREZONE Homepage), nicht in der Lage zu spielen, Torben kommentiert das lapidar mit: "Der ist aus dem Fenster gefallen". Als Ersatz hat man Markus Strehlau (Ex- MEASLY CORPSE, im Moment zockt Markus in einer Psychobilly Kapelle namens HELLMONKEYS) dabei, der "sich das ganze Material in drei Wochen draufgepackt hat". Markus liefert dann auch eine, gemessen an der kurzen Vorbereitungszeit, beeindruckende Vorstellung ab. Zufrieden ist er trotzdem nicht: "Hab zwei dicke Fehler gemacht, scheiße", meint er nach dem Gig im Gespräch. Naja, dürfte wohl den wenigsten aufgefallen sein. "Ich danke Axis-Percussion! Ohne deren Fußmaschine wäre der Gig heute Abend nicht möglich gewesen. Schreib das!" Ok... Frank Otto Conrads zaubert den Bands heute Abend wie gewohnt einen sehr klaren und druckvollen Sound. GOREZONE können mit ihrem Ami-Death den Großteil des Publikums überzeugen, die Oldenburger agieren sehr routiniert und aufeinander eingespielt. 2 Demos (noch unter dem Namen WOLFSHADE) sowie ein Longplayer ("Erase the Scum" - 2001) stehen in der Discographie von GOREZONE. Stücke mit Titeln wie "Bingo Bongo, I don´t want to leave the Congo" oder "Anal Service" und Ansagen wie: "Seid ihr bereit für die Scheiße?" verwirren mich allerdings ein wenig. Mit Torsten Nieland am Bass sowie Markus Krügel an der Gitarre stehen bei GOREZONE auch zwei Mitglieder des Kultprojektes EBOLA BEACH PARTY auf der Bühne. EBOLA-Shouter Alex Oberdick steht vor der Bühne und bangt sich während des Sets von GOREZONE die Seele aus dem Leib. "Wäre doch 'ne schöne Gelegenheit für 'nen kleinen EBOLA-Jam", denke ich noch so, naja, vielleicht nächstes Mal. Und was meinen die Jungs von GOREZONE? "also, dass ear terror war für uns alle total geil - leckere bands, viele kaputte leute, 2 tage dekadentes saufen (unser neuer schlagwerker hat samstag früh im drei fragezeichen 2 flaschen champus für 130 euro geschmissen!) und unser gig hat uns auch sehr gefallen. die organisation war ebenfalls sehr gelungen - geiles catering und bier bis zum abwinken - schönen dank nochmal an die beiden organiser-michaels. schönen gruß, torsten & gorezone"

An EYE SEA aus Bremen scheiden sich die Geister: Die Freaks aus Bremen sind nun schon seit 1994 dabei und scheren sich einen Dreck um die Hörgewohnheiten des gemeinen Volkes. Die Jungs sehen sich, laut Drummer Herb (ANASARCA, INTO DARKNESS) in der Tradition von Bands wie ORIGIN, DILLINGER ESCAPE PLAN oder GORGUTS und legen Wert darauf, dass das Material "beim Anhören keinem Land zuzuordnen" ist. Die Stücke sind wirr, komplex und, zumindest für mich, nicht immer nachvollziehbar. Ich bin aber nicht alleine in meiner Verwirrung, denn Bandkopf  Tolga Kolburan sieht sich zu folgender Ansage genötigt: "Das ist Absicht so, keine Panik!". Der Set von EYE SEA beginnt genreuntypisch mit einer von Tolga am Mikro vorgetragenen Cover-Version von QUEENS OF THE STONE AGE's "Avon". Very strange, aber zu verstehen, da Tolga und Herb Fans des guten, alten Stoner Rocks sind. Der gute Tolga ist der Prototyp der unverstandenen Künstlers, der sich immer mehr von seiner Zuhörerschaft entfernt, sein Standardspruch: "Ist doch alles langweilig". Nun ja, der neue EYE SEA Output (Vorbereitungszeit: über 3 Jahre...) wird noch im November aufgenommen, auf jeden Fall keinen Stoner Rock enthalten, "Mirror the blind" heißen und keinen Ohr-Masochisten enttäuschen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, in welche Richtung sich Tolga, Herb und EYE SEA entwickeln werden. A propos Herb: Der prügelt sich im H Blockz-Gedächtnis-Flammen-Hemd auch heute wieder ultrapräzise um Kopf und Kragen.......

Natürlich habe ich auch EYE SEA um ein Fazit gebeten: "hi from emden! herb is writing ANASARCA EYESEA. also obscenity sind wahrlich gestählt von den vielen konzerten die sie gegeben haben, das hat man ihnen angemerkt! welch spielfluss, cool! abschliessend lässt sich freudigerweise sagen, das der zweite teil des festivals ein voller erfolg war, und die vorbereitungen für das nächste laufen schon. am freitag waren zwar etwas mehr leute da, (FR.160 SA. 140) aber es war ja auch noch bluesnacht in der city, das ist irgendwie verwandt und der ein oder andere war bestimmt auch in oldenburg wo auch ein heftigeres konzert stattfand, pech für die. ich hatte spass, ostfriesland ist mal wieder zusammengekommen und auf die nächste runde! cheeeeeeeeeeeeeerrrz!"

OBSCENITY sind wohl der Headliner des heutigen Abends, obwohl sie noch vor INGROWING aus Tschechien spielen. Die Oldenburg-Ostfriesland-Posse schmettert einen gnadenlosen Death Metal ins das zu 98 Prozent aus Musikern bestehende Publikum. OBSCENITY können auf eine dreizehnjährige Bandgeschichte zurückblicken und haben eine Menge erstklassiger Songs dabei. Besonders das Material des letzen Outputs "Cold blooded Murder" lässt einen Großteil der Konkurrenz ziemlich blass aussehen. Vom 2000er Album "Intense" stammt "Bleed for me", das Oli mit den Worten: "Zeit für den Aderlass!" ankündigt. Überhaupt sind OBSCENITY mehr als andere durch ihr agressives Stage-Acting in der Lage, die Crowd mitzureißen. Die ersten Ermüdungserscheinungen im völlig ausgepowerten Publikum lassen trotzdem nicht lange auf sich warten. Oli: "Hey Emden, was ist los? Keine Kraft mehr?" Für "Cold Blooded Murder" werden aber noch einmal alle Reserven mobilisiert. Absolut geil, tight und druckvoll, aber OBSCENITY können, glaube ich, auch gar nicht schlecht spielen. 

Oli dazu: "Emden ist zerstört !! Im Ernst. In erster Linie muss man dem Veranstalter ein großes Lob aussprechen, den in der heutigen Zeit ist es nicht so einfach, ein Festival dieser Art auf die Beine zu stellen und erfolgreich durchzuführen. Wir als Band waren total zufrieden. Und wir waren mehr als überrascht was für ne geile Party unser Auftritt wurde. Mit Stagedivern hätte ich in Emden nie gerechnet. Daumen hoch! OLI OBSCENITY"

Die etwas undankbare Aufgabe, um 0:00 Uhr vor etwa 30 leblosen Nasen zu spielen, haben INGROWING aus der Tschechischen Republik. Die fünf Freaks aus Budweis werden von Michael "Deichkot" Eden mit den Worten angekündigt: "Die Jungs sind 1000 Kilometer gefahren, um hier 'n bischen rumzugrinden". 'N bischen rumgrinden tun sie dann auch: Ultra schneller Rülpsgurgel-Grind, technisch zwar sehr fein umgesetzt, ist das Material der Tschechen trotzdem nicht mehr in der Lage, mehr als zehn Freaks mitzureißen. "Suicide Binary Reflections" heisst der 2001er Output der Tschechen, von dieser Scheibe stammen die Tracks "Chemical Emotions", "Deflated" und "Enigmatism". "Exposed to the light" ist 'ne Cover-Version, mir fällt aber nicht ein, von wem das Original ist.. Mich langweilt das ganze eher, so dass sich für meine Begriffe die 1000 Kilometer Anfahrt leider nicht gelohnt haben.

Zweiter Tag: Samstag, 02.11.2002, Heute um 21 Uhr ist Sendetermin. Vorher noch mal schnell zum EAR TERROR, ja nichts verpassen. BK 49 aus Aurich (laut Homepage jedoch aus Oldenburg, was denn nu?) sind der Opening-Act. Die einzige Kapelle auf dem Festival, die sich nicht im Death oder Grind-Sektor tummelt. BK 49 sehen sich eher als traditionelle Thrash-Band. Allerdings höre ich auch mehr als einmal eine große Portion VADER heraus. Sei's drum. Das Material läuft einem Old School Thrash-Maniac auf jeden Fall besser rein, als das der 6743sten CANNIBAL CORPSE - Kopie. BK 49 hauen mich innerhalb von zwei Sekunden an die Wand. Druck! Das die Jungs Fans von alten Horrorfilmen sind, wird schnell klar. Songs wie "I'll dig your grave", "House on a massgrave Hill" oder "Cemetary Slaughter" sprechen für sich. Auch das Publikum scheint den Aurichern dankbar zu sein, an diesem Wochenende nicht ausschließlich von Gurgelgrunz-Kapellen verwöhnt zu werden. Leider muss ich dann zum Sender fahren, um eine Stunde "Kinder-Quatsch mit Michael" zu moderieren, aber Nina und Willy verfolgen das Geschehen für mich weiter. BK 49 - Gitarrist Arne hat sogar seine Eltern mitgebracht, die das Treiben ihres Sprösslings kritisch aus dem Hintergrund beobachten. Als Zugabe gibt's, Nina zu Folge, eine Coverversion von AUTOPSY's " Ridden with disease". BK 49 werde ich mir auf alle Fälle live noch einmal ansehen. Besetzungsprobleme plagen die Auricher schon längere Zeit. Auch heute sitzt mit Marc Andree von OBSCENITY "nur" ein Aushilfsdrummer hinter dem Set. Bernd Reiners (vox), Patrick "Fritzi" Feist (Bass), Arne Berents (Gitarre) und Klaus "KKK" Kessemeyer (Gitarre) hoffen aber, bald ein komplettes und vor allem stabiles Line-up zu haben.

"!Konzert war echt cool, bloss sorry wie immer Emden! Leute sind so reserviert, aber ich denke das wir einen Guten Tag hatten und auch das Haus gerockt haben! Unsere 2. CD wird wahrscheinlich im Februar erscheinen,watch out ! Gruss, Klaus (BK49)"

Als Czelle, Olli und ich nach der Sendung wieder in der Alten Post aufschlagen, spielen VERY WICKED aus Wolfsburg gerade ihre letzten Songs. Da ich mich jedoch zuerst zum Polen-Stand begebe, um dort ein ONSLAUGHT ("Metal Forces") T-Shirt zu erstehen und danach mit den Jungs von BK 49 quatsche und so nichts von den Wolfsburgern mitbekomme, lasse ich an dieser Stelle Carsten Kleen, Bassist der Emder Deather FEARER, zu Wort kommen, der von VERY WICKED ziemlich begeistert war. Los geht´s: "Moin moin! Jau, Very Wicked aus Wolfsburg waren für mich dieses Jahr der Hauptgrund, mich überhaupt zum Ear-Terror Fest hinzubewegen. Denn dort bekommt man dieses Jahr eine g´scheite Musi vors Fressbrett! In der Tat, nachdem die Recken von BK 49 ihren Krims-Krams von der Bühne geschafft hatten, und jeder sich noch ein Bierchen holen konnte, ging der Reigen auch schon munter los. Fünf Gestalten enterten die Bühne, und Death/Grindeten ein jedem die Schädeldecke weg! Frontuntier Marco, imposante 2 Kubikmeter Fleischberg, der seine Vocals übrigens unter den Zehennägeln wegholt, grunzte sich die Seele aus dem Leib, das es eine wahre Freude war! Kann sich manch anderes Frontschwein ein paar dicke Scheiben von abschneiden, jawohl! Das Quintett holzte sämtliche Hits Ihres ca. 6 jährigen Daseins herunter, unter anderem Trax von der absolut geilen "Creation of God" Scheiblette, und natürlich von Ihrem neuesten Werk "Goregutgreedy". Zudem musste auch noch ein PROTECTOR Song, ist ja wohl Pflicht für Wolfsburger Bands, herhalten, um gecovert zu werden. Titel: "Shedding of Skin". Kult!  Passte ja ganz gut zu den sonst ziemlich blutrünstigen Texten. :-) Summasummarum: Sound...gut (für Alte Post Verhältnisse), Gitarren...fett, Drumming...tight, Gesänge (Basser Hode krächzte fleissig mit)...gut aufeinander eingespielt und abgrundtief bööööse...nur der Bass klang wie ein aus dem Gully furzendes Emu....was solls, ist halt Grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrind! Also, wenn Ihr mal Gelegenheit habt, diese Combo Live zu erleben, lasst Euch nicht lumpen und spendiert Eure letzten Öre für ein Fest der Sinne!"

Und was meinen Very Wicked selbst zum Festival? "hell(o)uns Uwe!!!marco von den very wickeds here!!!du wolltest ein statement und du bekommst ein statement. hinfahrt war gut (alles auf anhieb gefunden,hehehe), rückfahrt war scheisse(da es nur gepisst hat nonstop)konzert war aus unsere sicht gutes mittelmaß (da wir schon länger nicht mehr gezockt haben bzw. hatten)Die meute vor der bühne ist crazy abgegangen (die band "Victim",die nach uns spielten, behaupteten sogar das wir heimvorteil hatten(na legosch,weil wolfsburg ja auch `nen steinwurf von emden entfernt ist(schallendes gelächter bei allen bandmitgliedern über so`ne "dämliche" äusserung)ansonsten waren wir mit der gesamtveranstaltung sehr zufrieden(catering war jut,bier gab`s genuch,sound war laut hörensagen auch fett etc...)an dieser stelle noch ma dank an Mr.Leichbrot und crew ,die dieses alles ermöglicht haben. gerne wieder!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!das material was gespielt wurde,hat sich zum grossteil aus dem von der neuen Zeh Deh "goregutgreedy" zusammen gesetzt.plus coverversion von shedding of skin(protector,R.I.P.)und der letzten langrille "creation of god".Alles in allem war das konzi bombe organisiert und man hatte ma wieder gelegenheit alte bekannte zu treffen,um mit diesen nach dem gig  delicous veltins zu schlabbern etc...demnächst wird es dann die fertige Zeh Deh "goregutgreedy" via mailorder bzw.direktkontakt käuflich zu erwerben geben!!! MfG von Pappa Gore(marco) und den Very Wickeds"

Danach treten VICTIM aus Bayreuth auf. "Wir sind net von hier, singen normalerweise bei den Bayreuther Festspielen Wagner-Opern". Is` klar. Cooles Merchandise habe die Jungs auch am Start: T-Shirts mit dem Aufdruck "Jesus died under my wheels" sind recht kleidsam für den nächsten Kirchentag. Ist wohl nichts mit christlichen Werten in Bayreuth. Schneller, abwechslungsreicher Death-Metal amerikanischer Machart mit einem wenig druckvollem Gurgelgurgel-Sänger. Meiner Meinung nach ist Shouter Benni auch der einzige Kritikpunkt bei den Oberfranken. Die sehr abwechslungsreichen Stücke verlangen einfach einen variableren Gesangsstil. Aus diesem Grund übernimmt Gitarrist Andreas auch ein paar Schreie. Warum singt eigentlich (fast) niemand mehr so wie David Vincent? Donald Tardy? Martin van Drunen? Chuck Schuldiner? Jeff Beccera? Mit Andrea haben VICTIM auch ein Mädel dabei, wie Jo Bench (Bolt Thrower) bedient sie den Bass. Gitarrist Konstantin hat als "Lieblingspeise" auf der Bandpage angegeben: "Muschisubbe" (merke: bei den Franken gibt es kein "P", es gibt nur ein "weiches b" und ein "hartes b"). Egal, den Preis für die originellsten Ansagen des Festivals haben sich die Bayreuther auf jeden Fall gesichert. "Jetzt kommt a putzig's Lied. Katholische Pfarrer dürfen ja nicht poppen, tun's aber manchmal doch. Und dann gibt's halt Blut im Beichtstuhl" läutet "Blood in the confessional" ein, das genau wie "Death is a lifestyle" (genialer Titel übrigens) auf dem nächsten Longplayer stehen wird. Die beiden Vorgänger des noch unbetitelten neuen Albums, "Faces of Death" (1998) und "Cocktail of Brutality" (2000) können über die Bandpage bestellt werden. Nina ist ganz verzückt von den Ansagen der Bayreuther. Schließlich kommt sie auch aus Oberfranken. "Von mir aus bräuchten die gar keine Musik zu spielen. Die Ansagen reichen mir schon, hiach", schwärmt sie. Hmmm...also mir ist die Musik wichtiger. Und die ist nicht von Pappe. "Das letzte Stück ist für die, die noch nicht gefickt haben": "The other way of defloration". Schönes Ding.

Auch von VICTIM gibt's eine kleine Zusammenfassung: "EAR TERROR 2002. Na das war mal ne geile Entfernung für ein Einzelnes Konzert! 670 km einfach! Am Samstag gings ja noch, nur 5 Stunden Fahrt, aber zurück hats ohne Unterbrechung gepisst! Da waren wir gleich 7 Stunden unterwegs. Aber ist Wurscht, hat sich gelohnt. Geil organisiert: frei Saufen, freier Kaffee, Essen war genug da und Billiard und Kicker konnte man auch umsonst spielen. Auch die PA war gut. Die Größe des Saales war für die Besucherzahl (am Samstag ca 140 Personen) auch absolut richtig, war schön gefüllt (nur haben sich die Zuschauer wieder mal möglichst weit von der Bühne entfernt, nur 4 wackere haben bis zum Ende vor der Bühne mitgemacht). Sind wir so schnell, oder hat Deutschland das headbangen verlernt? Nur eins ist uns klar geworden, das nächste Mal bei so ner Entfernung muss noch auf dem Weg am Tag zuvor ein Konzert gespielt werden. Spritkosten für zwei Autos sind auf der Entfernung doch etwas heftig."

Für PROFANITY heute eingesprungen sind die Deather HARMONY DIES aus der Hauptstadt. "Intro, bitte" ergeht die erste Ansage von Shouter Christoph an den Mischer. Der Sänger kommt mit "I'll be your Master"- T-Shirt (Titel des 2001er Releases) und einer kultigen Leatherface ("Texas Chainsaw Massacre")-Maske auf die Bühne, dann gibt es feinen, schnellen Old School Ami- (gähn) Death Metal auf die Ohren. HARMONY DIES sind auch schon ein bischen länger aktiv, genauer gesagt seit zehn Jahren. HARMIONY DIES ist eine hundertprozentige Live Band und hat bereits Shows mit VADER, DEEDS OF FLESH, IN FLAMES, DYING FETUS, DERANGED, KRISIUN, THE HAUNTED, INCANTATION, MAYHEM auf dem Buckel. Diese Erfahrung zahlt sich natürlich aus. 2 Longplayer, eine EP, sowie mehrere Demos sind bei den Berlinern auf der "Haben"-Seite. Abwechslungsreiche Songs en masse, durch die Bank schnell und brutal, "det looft", wie der Berliner sagt. Besonders der Titeltrack des o.g. Albums gefällt mir. Aber auch sonst gibt es nix zu meckern. Torsten liefert feines Uffta uffta Drumming "wie früher", schön, dass es sowas noch gibt. Nur einmal bin ich enttäuscht: "Das nächste Lied kennt ihr bestimmt". Klar, kennen wir, "Defensive Personalities", im Original von DEATH, wird allerdings nicht mit dem nötigen Respekt behandelt, sondern gnadenlos kaputt geschrotet. Au weia! Das gibt Abzüge in der B-Note. Nun ja, an dieser Stelle ist für mich das EAR TERROR Part II zu Ende. "Hi, hier der kai von harmony dies. Wir haben uns sehr gefreut, noch kurzfristig in das ear terror mit reinzukommen, obwohl der grund natürlich nicht so erfreulich war. wir hatten auf jeden fall ne menge spaß und einige bekannte gesichter wiedergetroffen, alles in allem ein sehr netter abend und gute mucke , was will man mehr."

DAMNABLE aus Polen habe ich aus konditionstechnischen Gründen nicht mehr sehen können. Auch hier werde ich einen Gast-Rezensenten zu Wort kommen lassen: "Moinsen, Martin von MEATKNIFE hier, DAMNABLE waren zwar nicht der Bringer des Abends, das waren für mich am Samstag VERY WICKED, aber gut waren die Polen trotzdem. Schneller Grindcore, die Jungs waren sehr gut aufeinander eingespielt und auch auf ihren Drumcomputer, so dass alles wie aus einem Guss war. Übrigens gehen wir mit den Jungs von DAMNABLE nächstes Jahr 'ne Woche auf Tour!"

Und was sagen die Organisatoren? Gab es größere Schwierigkeiten oder gar Ärger mit Bands oder Besuchern? Michael Dormann: "Nein keine Schwierigkeiten, alles blieb friedlich, genau wie schon beim letzten Mal. Wir hatten ca. 140 zahlende Gäste pro Tag, so dass zumindest unsere Unkosten gedeckt werden konnten, es wird also auch 2003 wieder ein EAR TERROR geben". Michael Eden: "Das nächste Mal aber voraussichtlich am zweiten Wochenende im November, damit sich das nicht wieder mit der Blues Night (die zeitgleich in der Emder Innenstadt ablief - uwe) überschneidet. Außerdem hat diesmal im Vorfeld einiges nicht so ganz hingehauen, wie du weißt, hatten wir eigentlich ABORTED und SINISTER nach Emden holen wollen, aber ABORTED waren dann im Studio und SINISTER hatten irgendwie auch keine Zeit mehr." Dormann: "Wir werden nächstes Mal erheblich früher mit den konkreten Planungen beginnen, damit sich alle Beteiligten früher auf alles einstellen können, und alle mehr Planungssicherheit haben. Unser größtes Problem sind aber immer noch die Übernachtungsmöglichkeiten. Uns sind einige gute und auch größere Bands durch die Lappen gegangen, weil wir die nirgendwo für die Nacht unterbringen konnten. Wenn wir für das nächste EAR TERROR eine Halle oder Scheune als Übernachtungsmöglichkeit finden könnten, wär' das schon geil. Wir werden auch versuchen, Sponsoren zu finden, die das ganze finanziell unterstützen, dann kann man auch mal 'ne bekanntere Band verpflichten, die zieht dann auch mehr Leute, das freut die Sponsoren und so weiter. Wahrscheinlich werden beim EAR TERROR 2003 auch nur vier Bands pro Abend auftreten. Zehn Bands an einem Wochenende, das wird dann doch ein wenig anstrengend und geht zu Lasten der Stimmung. Außerdem versuchen wir, etwas bekanntere Namen zu verpflichten, dieses Jahr waren die meisten Bands außer OBSCENITY ja nur einigen wenigen bekannt."

Fazit: Ein schönes Knüppel-Fest, leider zu schwach besucht. Hoffentlich gibt es im nächsten Jahr ein Wiedersehen, dann müssen zumindest PROFANITY und INGURGITATING OBLIVION ihre Gigs nachholen. Außerdem wünsch' ich mir: INFERNAL MAJESTY,  ein Wiedersehen mit ANASARCA, eine SILENT TERROR-Reunion (haha), eine ASSORTED HEAP-Reunion,  Dann noch Reunions von MASSACRE, STORMRIDER (kennt die überhaupt noch jemand?), AC/DC mit Bon Scott, THIN LIZZY mit Phil Lynott, Jimi Hendrix mit sich selbst, Frieden auf Erden, Weihnachten an Sylvester......... was denn?

NOTIZEN AM RANDE:

---DESPONDENCY verteilen ihre neu eingetrümmerte Promo-CD---Tolga (EYE SEA) hält sein nacktes Hinterteil in die Gehacktes-Kamera---Ear Terror-CDs mit jeweils zwei Songs der hier aufspielenden Bands werden am Eingang verteilt---Die Polen DAMNABLE bringen einen Distro Stand mit, auch die Cudgel Agency und MEATKNIFE sind mit Merchandise Stand am Start---Frank Otto Conrads hat gerüchteweise eine neue Band am Start, mit Ali (g) und Krüger (dr) von MEATKNIFE und unserem Sieler an den Vocals (wir sind gespannt)---Thomas Westphal bringt druckfrische NECROMANIAC-Zines mit, die reißenden Absatz finden---Carsten Kleen (FEARER) plaudert über neue CD, die im Frühjahr eingespielt wird und endlich mehr neues Material enthalten soll---INGURGITATING OBLIVION Bandkopf Florian Engelke hat ein DIN A 4 Statement in Deutsch und Englisch zur Gig-Absage vor den Eingang zum Klo gepinnt---

the extreme immer block inne Hand Typ: Uwe Harms   Bilder vom Festival gibt`s hier